USD-Rallye hält vor den NFP am Freitag an

 | 30.08.2016 13:36

Ausgeglichene Botschaft der Fed (von Peter Rosenstreich)

Fed-Chefin Yellen überbrachte in Jackson Hole eine ausgeglichene Botschaft, die der unterbewertete Markt als restriktiv aufnahm. Es waren jedoch die anschließenden Kommentare von Vice-Präsident Fischer später am Tag, die den Markt wirklich überzeugten, dass er unterpositioniert ist. Die Fed Fund Futures passten sich schnell mit einer Wahrscheinlichkeit für eine Zinserhöhung im September von 20% auf 45% an. Das Nettoergebnis war, dass die US-Renditen am vorderen Ende stiegen, während der USD sich allgemein erholte (das Gold war schwächer). Die 45%-ige Wahrscheinlichkeit für eine Zinserhöhung gleicht einer Münzwurfentscheidung. Die Datenabhängigkeit bleibt bestehen. Die Beschäftigungsberichte am Freitag werden das nächste Schlüsselereignis für die Fed-Beobachter sein. Robuste Zahlen über 200.000 werden die Wahrscheinlichkeit für eine Zinserhöhung festigen, während alles unter 100.000 den Dreimonatsdurchschnitt in die Nähe von 200.000 bringt, niedrig genug, um eine Zinserhöhung zu verhindern. Interessanterweise wurde das Thema der US-Wahlen nicht in Jackson Hole erörtert und bleibt ein kritischer Punkt.
Wir vermuten, dass die Fed im Hintergrund die jeweiligen Auswirkungen eines Siegs von Hillary oder Trump erörtern wird.

Britischer PMI steht vor Erholung (von Yann Quelenn)

Morgen wird der Markit UK PMI für August veröffentlicht, und die Daten werden wohl höher ausfallen als die vom Juli. Doch der Indikator sollte den zweiten Monat in Folge weiter unter 50 bleiben. Auch wenn es seit dem Brexit-Referendum viel Unsicherheit um die britischen Daten gab, so haben sie in den jüngsten Wochen doch überrascht und weisen keine Anzeichen einer Konjunkturverlangsamung auf.

Wir glauben dass die Brexit-Sorgen vielfach überschätzt wurden und weiter überschätzt werden. Der britische Beitritt zur EU unterlag auch schon vor dem Referendum vielen Bedingungen, die die Zukunft der Insel nicht dramatisch verändern werden. Unserer Meinung nach wird die BoE während der September-Sitzung abwarten, die eine Woche vor der Fed-Sitzung stattfindet. In der Tat ist das britische BIP im 2. Quartal 0,6% gestiegen und die Zentralbank wird wahrscheinlich auf zusätzliche Daten warten, bevor sie weitere Lockerungsmaßnahmen durchführen wird. Das Cable hat weiteren Spielraum nach oben, und wir sollten das Pfund nicht mehr unter 1,30 Dollar fallen sehen. Die Brexit-Abstimmung war insofern positiv, als sie dazu beigetragen hat, dass die BoE die Währung abwerten konnte. Als Folge haben die Währungshüter Zeit gewonnen, bevor sie ihre Strategie weiter anpassen.

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Politisch gesehen wäre es nun eine schlechte Maßnahme von Theresa May, Sorgen auszulösen, dass es zu keinem Brexit kommen sollte. Denn es ist im Interesse des Landes, dass die Währung schwach bleibt. Deshalb steht die britische Premierministerin auch weiter fest zu ihrer Meinung, dass das Ergebnis der Brexit-Abstimmung respektiert werden muss. Wir bleiben skeptisch und glauben es erst dann, wenn Artikel 50 ausgelöst wurde.