Dollar kommt unter Druck!

 | 10.12.2018 10:33

Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1334 (07:39 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1312 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 112.83. In der Folge notiert EUR-JPY bei 127.88. EUR-CHF oszilliert bei 1.1301.

Der USD kommt unter Druck. US-Aktienmärkte, die bis in den Herbst eine Teflon-Beschichtung zu haben schienen und nicht auf das von den USA provozierte Risikogemenge reagierten, stehen mittlerweile unter Druck.

US-Konjunkturdaten fallen als Folge auch der US-Handelspolitik zuletzt bestenfalls durchwachsen aus. Zinssensitive Wirtschaftsbereiche der USA zeigten mindestens Fissuren. Das gilt insbesondere für den Wohnimmobilienmarkt. Der US-Unternehmenssektor klagt über die US-Handelspolitik, die die US-Standortbedingungen und die Profitabilität im internationalen Vergleich belastet.

Es ergibt sich eine Neubewertung am US-Zinsmarkt. Die Rendite der US-Treasuries mit 10 Jahren Laufzeit sank in den letzten Wochen von rund 3,30% auf circa 2,85%. Der unterstellte Pfad der zu erwartenden Zinserhöhungen in den USA bis Ende 2019 bröckelt sportlich. Goldman Sachs (NYSE:GS) revidiert beispielsweise die US-Zinsprognosen. Man sieht eine Leitzinserhöhung per Dezember 90%). Im März sei die Wahrscheinlichkeit eines weiteren Schritts unter 50% gesunken.

Für die Weltfinanzmärkte, insbesondere Schwellenländer mit hoher USD-Verschuldung ist von daher ein aggressiver weiterer Anstieg des USD ein weniger ausgeprägtes Risiko.

Fakt ist, dass die von den USA induzierte Risikolage mittlerweile verstärkt die US-Wirtschaft und US-Märkte belastet.

In wie weit diese Tatsache, Einfluss auf die US-Administration in Hinsicht auf ihre Aggressionspolitik haben wird, bleibt offen. Die normative Kraft des Faktischen impliziert, dass die US-Konfliktfreude gedämpfter ausfallen wird.


Der globale Datenpotpourri bleibt facettenreich, er impliziert in Teilen Schwäche und in großen Teilen Stabilität und solides Wachstum:

Eurozone:

Per Berichtsmonat Oktober nahmen die Exporte Deutschlands im Monatsvergleich um 0,7% zu (Prognose 0,5%). Der Vormonatswert wurde von -0,8% auf -0,4% revidiert. Importe stiegen um 1,3% (Prognose 0,4%). Der Vormonatswert wurde von -0,4% auf 0,0% revidiert. Diese Tendenzen sind ermutigend. Der Handelsbilanzüberschuss stellte sich auf 17,3 nach 17,7 Mrd. Euro. - Positiv

Trotz der profunden Auftragslage nahm die deutsche Industrieproduktion per Oktober im Monatsvergleich um 0,5% ab. - Negativ

Die Beschäftigung in der Eurozone legte per 3. Quartal 2018 im Jahresvergleich um 1,3% zu (zuvor 1,3%). Im Quartalsvergleich lag der Anstieg bei,2%. - Positiv

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Das BIP der Eurozone nahm per 3. Quartal 2018 laut Revision im quartalsvergleich um 0,2% und im Jahresvergleichum 1,3% zu. - Neutral

USA:

Laut dem ADP Report nahm die Beschäftigung in den USA in der privaten Wirtschaft um 179.000 Jobs zu (Prognose 195.000). - Negativ

Die legten per November um 155.000 zu (Prognose 200.000). Der Vormonatswert wurde von 250.000 auf 237.000 revidiert. Durchschnittslöhne legten um 0,2% (Prognose 0,3%) zu. Der Vormonatswert wurde von 0,2% auf 0,1% revidiert. - Negativ

Die offizielle Arbeitslosenquote verharrte per November bei 3,7%. Neutral

Die in Ansätzen mit Europa vergleichbare US-Arbeitslosenquote U-6 stieg per November von 7,4% auf 7,6%. - Negativ

Das US-Handelsbilanzdefizit stellte sich per Oktober auf -55,5 Mrd. USD nach zuvor - 54,6 Mrd. USD. - Negativ

Der Markit-Composite Index legte per November von zuvor 54,4 auf 54,7 Punkte analog zum Dienstleistungssektor zu - Positiv

Der ISM-Dienstleistungsindex legte unerwartet per November von 60,3 auf 60,7 Zähler zu. Die Prognose lag bei 59,2 Punkten. - Positiv

Die Auftragseingänge der Industrie sanken per Oktober stark um 2,1% im Monatsvergleich. Die Prognose lag bei -2,0%. Der Anstieg des Vormonats wurde von 0,7% auf 0,2% revidiert. - Negativ

Das Verbrauchervertrauen nach Lesart der Universität Michigan stellte sich laut finaler Erhebung auf 97,5 Punkte (Prognose 97,0). - Positiv

Japan:

Der Index der Frühindikatoren nahm per Oktober um 0,9 Punkte im Monatsvergleich zu. - Positiv

Der Lageindex verzeichnete per Oktober einen Anstieg um 2,9 Punkte. Der Vormonatswert wurde von -2,1 auf -1,1 Zähler revidiert. - Positiv

Laut Revision sank das BIP per 3. Quartal im Quartalsvergleich um 0,6% (1. Schätzung -0,5%). Insbesondere schwache Investitionen belasteten (-2,8%) neben schwachem Konsum (-0,2%). - Negativ

Der Index der Umfrage legte per November von zuvor 49,5 auf 51,0 Punkte zu und markierte den höchsten Wert seit Dezember 2017.- Positiv

China:

Die Handelsbilanz wies per November einen Überschuss in Höhe von 44,7Mrd. USD nach zuvor 34,02 Mrd. USD aus. - Neutral

Exporte legten im Jahresvergleich um 5,4% nach zuvor 15,5% zu. Importe stiegen um 3,0% nach zuvor 20,8%. Wegen des US-Handelskonflikts gab es Vorzieheffekte und jetzt entsprechende Reaktionen. - Neutral

Die Verbraucherpreise legten im Jahresvergleich um 2,2% nach zuvor 2,5% zu (Prognose 2,4%). Erzeugerpreise verzeichneten eine Zunahme um 2,7% nach zuvor 3,3% (Prognose 2,7%). - Neutral

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.1200 - 30 neutralisiert diese Bewertung.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Solvecon Invest GmbH

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