USD fester nach erholten US-Renditen

 | 20.10.2017 13:31

Es ist Freitag und der US-Dollar steigt. Der Dollar hat in den letzten fünf Tagen eine Achterbahnfahrt hinter sich, und die unmittelbaren Aussichten sind recht undurchsichtig. In den USA konnte sich der Dollar dank der optimistischen Stimmung zu den Steuerreformplänen von Trump bislang gut behaupten. Diese sind zwar noch nicht in trockenen Tüchern, aber dieser Entwurf ist der erste nach Trumps Amtsübernahme - oder er hat zumindest derzeit alle Chancen auf seiner Seite – dass er sein Wahlversprechen einlösen kann. Also ein grosser Wurf. Gestern Abend hat der Senat einen wichtigen Schritt in Richtung der Steuerreform unternommen. Dies ist also eine gute Nachricht für den Dollar, aber wir glauben, dass es nicht an der Zeit ist, nun alles auf den Dollar zu setzen, da noch viele Unsicherheiten bestehen bleiben. Um nur einige Beispiele zu nennen: Obwohl die Fed höchstwahrscheinlich im Dezember die Leitzinsen anheben wird, gibt es Spekulationen, dass der Zinspfad im nächsten Jahr weniger aggressiv sein wird, als ursprünglich erwartet. Auch die mögliche Nominierung eines neuen Fed-Vorsitzenden könnte die künftige Geldpolitik der Fed erheblich beeinflussen und schliesslich haben Trumps Bemühungen zur Einlösung seiner Wahlversprechen heftigen Widerstand bei US-Politikern ausgelöst.

Der US-Dollar legte heute Morgen auf breiter Front zu. Der Greenback stieg gegenüber dem Euro um 0,45 % gegenüber dem Pfund Stereling um 0,20 % gegenüber dem Aussie um 0,50 % und gegenüber dem Kiwi um 70 %. Die Aufwärtsentwicklung aller US-Renditen trug definitiv zu dem festen Dollar bei, insbesondere die Renditen am kurzen Ende der Kurve, die Renditen mit längeren Laufzeiten stiegen nur leicht an. Die geldpolitisch sensible 2-jährige Anleihenrendite erholte sich am Freitag wieder auf 1,5635%, während die 10-jährige Rendite auf 2,3680% kletterte. Insgesamt bleiben wir bullisch für den Dollar, auch wenn das kurzfristige Umfeld voller Überraschungen sein mag, doch ist es noch zu früh für weitere Dollar-Longpositionen.