US-Aktienmärkte tiefer - Fed-Statement unterstützt die Rallye nicht

 | 17.09.2020 12:20

Die US-Aktienindizes schlugen am Mittwoch verschiedene Wege ein, aber die Bären dominierten den Markt zum Ende der Sitzung. Der S&P 500 schloss trotz der Tatsache, dass die Fed andeutete, dass sie die Zinsen längerfristig um null halten will, tiefer. Der Referenzindex wurde von den Technologieaktien in den Keller gezogen.

Kurz nachdem die Fed ihr Statement veröffentlicht hatte, weitete der S&P 500 seine Gewinne aus, während der Dow Jones über 1% zulegte. Die Anleger konzentrierten sich auf die Verpflichtung der Fed, die Zinsen niedrig zu halten, bis die Inflation «über einen gewissen Zeitraum» leicht ihr Ziel von 2% überschreitet. Die Wirtschaftsaussichten gehen davon aus, dass die Zinsen bis mindestens 2023 unverändert bleiben.

Der Technologiesektor erwies sich jedoch als Spielverderber und gab an einem Tag 1,6% ab und zog den Index nach unten. Der S&P 500 schloss 0,46% tiefer. Der Nasdaq gab 1,25% ab, während der Dow sich einen moderaten Gewinn von 0,13% sicherte. Der Technologiesektor erfuhr in den letzten beiden Wochen einen massiven Abverkauf, da der Markt von den institutionellen Anlegern bewegt wurde, die über Optionen und andere Derivate ein Engagement an Technologieaktien hatten.

Für einige Analysten waren die Kommentare von Fed-Chef Jerome Powell zurückhaltender als erwartet, weshalb die bärische Stimmung etwas überrascht. Aber die Fed konnte keine weiteren Details zu den Anreizmassnahmen geben, was eventuell zu Frustration unter den Anlegern geführt hat. Powell kam zu dem Schluss, dass die US-Wirtschaftsaktivität unter den Werten von vor Covid bleibt und dass der Weg zur Erholung von der Coronavirus-Krise weiter höchst unsicher bleibe.

Gestern meldete das US-Handelsministerium, dass der Einzelhandelsumsatz im August um 0,6% gestiegen ist, was weniger ist als die erwarteten 1%. Im Juli war er Indikator nach unten revidiert worden, um einen Anstieg um 0,9% widerzuspiegeln.

Auch in Asien sind die Aktien bärisch, da die Stimmung um den Abverkauf der US-Technologieaktien vor der akkommodierenden Einstellung der Fed vorherrschte.

Zum Zeitpunkt der Verfassung dieses Newsletters lag der chinesische Shanghai Composite 0,76% im Minus und der Shenzhen Component verbuchte einen Rückgang von 0,80%. Die Spannungen zwischen den USA und China zeigen sich in dem versuchten Deal zwischen Oracle (NYSE:ORCL) und TikTok-Mutterkonzern ByteDance. US-Präsident Donald Trump sprach hinsichtlich der Partnerschaft seine Bedenken aus.

In Hongkong fiel der Hang Seng Index um 1,63%.

Der japanische Nikkei 225 gab 0,68% ab. Yoshihide Suga wurde gestern im Rahmen einer Parlamentsabstimmung zum neuen Premierminister gewählt. Er versprach, Shinzo Abes Politik fortzusetzen. Erst vor kurzem hielt die Bank of Japan ihre Politik unverändert.

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Der südkoreanische Kospi fiel um 1,19%.

In Australien ist der S&P/ASX 200 um 1,09% gefallen. Die heute Morgen veröffentlichten Daten zeigten, dass die Arbeitslosenquote im letzten Monat von 7,5% im Juli auf 6,8% gefallen ist, was ein gutes Anzeichen für den Arbeitsmarkt ist. Die Beschäftigung stieg ebenfalls um 110.000 im Jahresvergleich, im Vergleich zu den erwarteten 35.000.

Es ist unwahrscheinlich, dass Europa gegen den allgemeinen Trend laufen wird, da die Futures aktuell rot aufblinken, was für die meisten wichtigen Indizes eine bärische Eröffnung vermuten lässt.

Am Rohstoffmarkt sind die Ölpreise von ihren Wochenhochs zurückgegangen, da die Anleger sich aufgrund der schwachen Nachfrage während der Pandemie Sorgen um das Überangebot machten, selbst dann, als der Hurrikan Sally die Produktion an der US-Golfküste unterbrochen hat. Die Produktionsplattformen planen, den Betrieb nach dem Sturm wieder aufzunehmen. Sowohl WTI Öl als auch Brent verloren mehr als 1,1%, WTI handelt bei 39,62 USD und Brent bewegt sich um 41,75 USD. Die Rohölpreise erholten sich in den letzten beiden Sitzungen.

Das Öl wurde auch von einem höheren Anstieg der US-Destillatbestände (diese enthalten Heizöl und Diesel) als erwartet in den Keller gezogen. Die US Energy Information Administration sagte gestern, dass die Destillatbestände in der vergangenen Woche um 3,5 Mio. Barrel gestiegen sind. Die wöchentliche Nachfrage nach Öl fiel dennoch auf 2,81 Mio. Barrel pro Tag, das sind mehr als 27% weniger als im selben Zeitraum im Jahr 2019.

Die Mitglieder der OPEC+ werden sich später heute treffen, aber wir erwarten keine weiteren Produktionssenkungen.

Langfristig könnte der Brennstoff von alternativen Energiequellen überschattet werden, da die Welt nach und nach auf Elektrofahrzeuge übergeht. Auch Wasserstoff könnte ein neuer Katalysator für den Energiesektor werden. Am Mittwoch meldete Bloomberg, dass die Indian Oil Corp., die grösste Raffinerie Indiens, 50% die ihrer Ölprodukte in dem Land verkauft, 50 Busse einführen will, die von einer Mischung aus Wasserstoff und einem komprimierten Erdgas betrieben werden.

Giovanni Serio von der Vitol Group, der weltweit grösste unabhängige Energiehändler, sagte, dass Wasserstoff eventuell die bahnbrechendste Energiequelle sein wird, die das Potenzial hat, sich bis 2025 zu Verzehnfachen.

BloombergNEF schätzte, dass der neue Markt eine Investition in die Produktions-, Lagerungs- und Transportinfrastruktur in Höhe von ca. 11 Bio. USD braucht, um bis 2025 25% der Gesamtenergienachfrage erfüllen zu können.

Gold fällt von seinen Zweiwochenhochs, da der US-Dollar aufgrund der akkommodierenden Politik der Fed an Schwung gewinnt.

Die US-Währung fiel anfänglich, nach dem Statement der Fed und nach enttäuschenden Einzelhandelsumsatzdaten. Nach Powells Kommentaren zu den Wirtschaftsprognosen stieg sie jedoch schnell wieder, auch wenn er zugab, dass der Pfad weiter unsicher bleibe. Der USD Index stieg um 0,33%, während der EURUSD um 0,41% zurückging und unter 1,1770 fiel.

Das Pfund weitet seine Gewinne im Vergleich zum Euro vor der heute anstehenden Sitzung der Bank of England aus. Das Pfund Sterling liegt allerdings im Vergleich zum US-Dollar tiefer.

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