Stockstreet GmbH | 11.10.2018 11:35
Morgen startet in den USA die Berichtssaison zum 3. Quartal 2018. Dann legen als erstes die Banken JP Morgan, Citigroup (NYSE:C) und Wells Fargo ihre Zwischenberichte vor. Auch hierzulande werden sich die Unternehmen in den kommenden Wochen in die Bücher blicken lassen. Und damit wird sich zeigen, inwieweit die DAX-Werte durch die aktuellen Kursverluste schon zu Schnäppchen geworden sind, wie in der Börse-Intern vom 09.10 angedeutet.
Aktuelle Umsatz- und Gewinnprognosen
Aktuellen Prognosen zufolge wird der Aktienmarkt durch ordentliche Umsatz- und Gewinnsteigerungen fundamental weiterhin gut unterstützt. Für die Unternehmen aus dem S&P 500 gehen die Analysten derzeit von einem Umsatzwachstum in Höhe von 7,3 % und einem Gewinnwachstum von Höhe von 19,2 % aus. Das ist jeweils etwas weniger als noch im Mai und August erwartet. (Im folgenden Diagramm ist links in blau die Entwicklung der Erwartung des Gewinnwachstums und rechts die Entwicklung der Erwartung des Umsatzwachstums dargestellt.)
Aber es kommt durchaus häufig vor, dass Analysten ihre hohen Erwartungen im Zeitablauf etwas zurücknehmen. Und genauso oft kommt es auch vor, dass diese Erwartungen dann übertroffen werden. Man (DE:MANG) kann also aus früheren Erfahrungen getrost davon ausgehen, dass die tatsächliche Gewinnwachstumsrate in einer Bandbreite zwischen 20 und 25 % liegen wird. Denn in den vergangenen fünf Jahren haben die tatsächlichen Ergebnisse der S&P 500-Unternehmen die Gewinnerwartungen um durchschnittlich 4,6 % übertroffen.
S&P 500 ist deutlich unter sein ehemaliges Allzeithoch zurückgefallen
Angesichts solcher Aussichten erscheint das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) des S&P 500 von aktuell 16,7 nicht überteuert. Ich möchte aber (erneut) darauf hinweisen, dass die aktuellen Gewinnwachstumsraten bereits in ähnlicher Höhe erwartet wurden und im kommenden Jahr nicht mehr zu halten sein werden. Sie dürften sich voraussichtlich halbieren (siehe Börse-Intern vom 8. August). Und an der Börse wird nun einmal die Zukunft gehandelt.
Daher ist es aus meiner Sicht auch nur allzu verständlich, dass der S&P 500 mit dem heutigen Tage wie erwartet wieder deutlich unter sein ehemaliges Allzeithoch bei 2.872,87 Punkten zurückgefallen ist (siehe roter Pfeil im Chart).
Dabei wurde auch zeitgleich die nächste Aufwärtstrendlinie gebrochen, so dass sich nun die bearishen Signale schon deutlich mehren. Und da sich der Anstieg auf ein neues Allzeithoch inzwischen als Bullenfalle erwiesen hat, kann man, wie in der Börse-Intern vom 11. September beschrieben, nun zu kleinen Short-Positionen greifen.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Ihr
Sven Weisenhaus
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