US-Aktien fallen so stark wie seit Wochen nicht

 | 27.10.2020 12:43

Am Montag zeigte die Wall Street die schlechteste Performance im Oktober bisher, und der Dow Jones weist den grössten Rückgang seit 3. September auf. Die Anleger reagierten auf die steigende Zahl der COVID-19-Fälle in den USA und auf den Stillstand bei den Verhandlungen über die Anreizmassnahmen. In der Zwischenzeit herrscht eine Woche vor dem Wahltag weiter Unsicherheit, auch wenn der Kandidat der Demokraten, Joe Biden, in den Umfragen vor Präsident Donald Trump führt.

Die Anzahl der Coronavirusfälle ist in den USA und Europa um Rekordzahlen gestiegen, wo Spanien und Italien neue restriktive Massnahmen eingeführt haben. Reuters geht davon aus, der siebentägige Durchschnitt der täglichen Infektionen in den USA ein Rekordhoch von fast 70.000 erreicht hat, und auch die Todesopfer steigen. El Paso in Texas hat die Menschen darum gebeten, zwei Wochen lang zu Hause zu bleiben.

Der S&P 500 fiel um 1,86%, der Nasdaq gab 1,64% ab und der Dow Jones fiel um 2,29%.

Der S&P 1500 Fluglinien-Index fiel um 5% und die Kreuzfahrtbetreiber Royal Caribbean und Carnival (LON:CCL) gaben jeweils ca. 10% ab. Der Energiesektor sowie die Industrie- als auch die Finanztitel fielen am stärksten in Wochen.

Was die Gespräche um die Anreizmassnahmen angeht, so stagnieren sie weiter. US-Finanzminister Steve Mnuchin erklärte, dass die verschiedenen wichtigen Aspekte in dem von der Sprecherin des Hauses, Nancy Pelosi, vorgeschlagenen Plan, von Trump nicht akzeptiert werden können. Pelosi wartet Meldungen zufolge auf ein Gegenangebot von Mnuchin und die beiden sind immer noch in Gesprächen. Aber es scheint so, als könnten sie vor den Wahlen kein Abkommen erreichen.

Die Aktien von AstraZeneca (LON:AZN) stiegen über 1%, nachdem das Unternehmen gemeldet hatte, dass sein Kandidat für die COVID-Impfung eine Imunreaktion bei den Studienteilnehmern ausgelöst hatte. Aber der Markt hat diese Nachrichten aktuell ignoriert.

Hasbro ist ganze 10% gefallen, da das bereinigte Einkommen für das 3. Quartal aufgrund der coronavirusbedingte Verzögerungen bei der Produktion von Filmen und TV-Sendungen gefallen ist.

In Asien folgen die Aktienmärkte der von der Wall Street ausgelösten negativen Tendenz, da die Spannungen zwischen China und den USA steigen. Einige Märkte lassen jedoch ihre Sitzungstiefs vom Dienstag hinter sich.

Zum Zeitpunkt der Verfassung dieses Newsletters lag der chinesische Shanghai Composite 0,04% im Plus und der Shenzhen Component verbuchte einen Anstieg von 0,49%. Beide Indizes schlossen tiefer, da die Spannungen zwischen den beiden grössten Wirtschaften der Welt stiegen, nachdem China US-Firmen wie Lockheed Martin, Boeing (NYSE:BA) Defense und Raytheon mit Sanktionen belegt hat. Die Massnahmen sollen die nationalen Interessen schützen, so der Sprecher des chinesischen Aussenministeriums. In der Zwischenzeit erwägen die USA einen möglichen Verkauf von Seezielflugkörpern nach Taiwan. Die Aktien erholten sich angesichts der Tatsache, dass Daten zeigen, dass die Gewinne chinesischer Firmen im September den fünften Monat in Folge gestiegen sind.

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In Hongkong fiel der Hang Seng Index um 0,71%.

Die Anleger warten auf die doppelte Börseneinführung der Ant Group, während der der Fintec-Gigant einen Rekordbetrag von 35 Mrd. USD aufnehmen würde. Die Aktien werden an dem Nasdaq-ähnlichen Shanghaier STAR Market und and der Hongkonger Börse gelistet, wo die Order bereits überzeichnet sind. Ant, das Teil der Aliaba Group von Jack Ma ist, hat einen Wert von mehr als 300 Mrd. USD und Ma sagte, dass es ein Wunder sei, dass eine so grosse Börseneinführung ausserhalb New Yorks stattfinde.

Der japanische Nikkei 225 verlor 0,06% und der australische ASX 200 fiel um 1,70%.

Der südkoreanische Kospi fiel um 0,65%.

Die europäischen Aktien werden am Dienstag durchwachsen sein.

Am Rohstoffmarkt erholen sich die Ölpreise überraschenderweise von den jüngsten starken Verlusten, da die Anzahl der COVID-Fälle in den USA, Russland und vielen europäischen Ländern so stark wie nie gefallen ist. Aber die Anlegerstimmung bleibt aufgrund der flauen Gespräche um die Anreizmassnahmen durchwachsen. Sowohl WTI als auch Brent sind um 0,80% gestiegen, nachdem sie am Freitag über 5% verloren hatten.

Gold ist aufgrund der allgemeinen Unsicherheit vor der US-Wahl gestiegen. Das Metall setzt seine Fähigkeiten als sicherer Hafen optimal ein, da der US-Dollar fällt. Die Gold-Futures sind um 0,33% auf 1.912 USD gestiegen.

Bei den Devisen verliert der US-Dollar an Boden, da die regionalen, positiven Daten in China und Südkorea auf eine Konjunkturerholung hindeuten, was die lokalen Währungen unterstützt. In der Zwischenzeit sind die Anleger hinsichtlich einer schnellen Erholung der US-Wirtschaft nicht zuversichtlich, vor allem aufgrund der zweiten Welle der Pandemie und der schwierigen Wahl. Der USD Index fiel um 0,16% auf 92,892, während der EURUSD 0,21% auf 1,1833 steigen konnte.

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