USA mit sich selbst beschäftigt. Was heißt es für US-Dollar und Yuan?

 | 12.11.2020 14:38

Die US-Wahl ist vorbei, doch US-Präsident Donald Trump gesteht bis dato seine Niederlage nicht ein. Auch auf dem Klageweg wollte der Kandidat der Republikaner das Wahlergebnis gleich in mehreren Bundesstaaten anfechten. Im Bundesstaat Georgia wird nun noch einmal von Hand ausgezählt. Auf eine „Concession Speech“ von Trump dürfte man wohl vergebens warten. Selbst ein sanfter Übergang und eine ordnungsgemäße Vorbereitung wird dem Sieger und „President-Elect“ Joe Biden derzeit nicht möglich gemacht. In einem offiziellen Interview sprach der US-Außenminister Mike Pompeo gar von einer zweiten Amtszeit Trumps. Verwirrung und Entsetzen liegen in diesen Zeiten nahe beieinander. Man kann nur hoffen, dass sich bald alle demokratischen Kräfte besinnen und die USA wieder nach außen zu einer sehr soliden und souverän agierenden Demokratie werden lassen. Einen wochen- oder gar monatelangen Totalausfall in Washington kann man sich nun wirklich derzeit nicht leisten. Während sich in den USA die Demokraten und Republikaner gegenseitig Fehler vorwerfen und die Amerikaner gespalten wie nie zuvor wirken, lacht man sich in Peking möglicherweise ins Fäustchen. Wer auf die aktuellen BIP-Projektionen schaut, der erkennt ohnehin, wer besser durch die Corona-Krise gekommen ist - es ist China. In seinem Oktober-Update publizierte der Internationale Währungsfonds (IWF), dass China wohl die einzige Volkswirtschaft in 2020 sein wird, die wächst. Für 2020 geht der IWF von einem BIP-Plus von 1,9 Prozent aus, für 2021 gar von 8,2 Prozent. Auch die Proportionen in Bezug auf das globale BIP könnten sich in den nächsten Jahren zu Gunsten Chinas deutlicher verschieben. Man geht für das Jahr 2021 von einem Anteil von 26,8 Prozent aus und für 2025 schon von einem Anteil von 27,7 Prozent am weltweiten BIP aus. Kurzum: Chinas BIP zeichnet für wesentlich mehr als ein Viertel des gesamten, weltweiten BIPs verantwortlich. Diese Entwicklung wird man in den USA mit Argusaugen verfolgen, denn in 2020 schrumpft die US-Wirtschaft um voraussichtlich 4,3 Prozent und in 2021 dürfte sie sich lediglich um 3,1 Prozent erholen. Während sich die USA auf absehbare Zeit in einem Übergangsmodus befinden, feilen die Chinesen vehement an neuen Handelsbündnissen.