US: Wohnungsmarkt vor Schrumpfung

 | 23.11.2015 12:32

Der Wohnungsmarkt ist ein wichtiges Instrument, um die reale Situation in den USA genauer beurteilen zu können, auch wenn sich die offizielle Aufmerksamkeit der Fed-Währungshüter auf die Inflation und die Arbeitsmarktdaten konzentriert. Auf der einen Seite behaupten die restriktiven Mitglieder, dass die Arbeitsmarktbedingungen die Inflation schüren würden, während die Tauben andererseits der Idee eines Reservekontingents anhängen, das nach einer Verbesserung der Situation wieder in den Arbeitsmarkt zurückfließen würde. In jedem Fall ist klar, dass eine wachsende Uneinigkeit im Hinblick auf die Arbeitsmarktstatistik besteht, von der man annimmt, dass sie die aktuelle Situation nicht genau abbildet. Es ist daher wichtig, zusätzliche Anhaltspunkte zu erhalten, die eine geldpolitische Veränderung unterstützen würden. Wir glauben daher, dass gerade die Wohnungsdaten weitere Belege für eine Erholung der US-Wirtschaft liefern.

Niedrige Zinsen und eine dauerhafte Arbeitslosigkeit waren wichtige Zugpferde für die Stärke des Wohnungsmarkts. Diese Entwicklung wird sich sobald nicht umkehren, zumal die Verkäufe bestehender Immobilien im Oktober um 4,7% zugelegt haben, obwohl ständig neue Jobs geschaffen wurden und die Wirtschaftsbedingungen uneinheitlich waren. Ausschlaggebend hierfür ist, dass die Phase der Nullzinspolitik keineswegs vorbei ist, wodurch der Immobilienmarkt weiter unter Aufwärtsdruck bleibt. Im Gegenteil, die globalen negativen Aussichten führen zu einem Abwärtsdruck auf die heutigen Verkäufe bestehender Eigenheime, und wir erwarten eine niedrigere Zahl als der Konsens bei -2,7% auf Monatsbasis. Vor diesem Hintergrund sollte der EURUSD zulegen können. Ereignisse außerhalb der USA werden nicht die einzigen Impulsgeber für den breiten USD-Trend sein. Die wirtschaftliche Lage in den USA wird weitgehend überschätzt, und die Fed wird bald vor einer harten Zeit stehen, wenn sie die Ineffizienz der drei QEs aus den vergangenen sieben Jahren rechtfertigen muss. Der Greenback ist derzeit fest, da ihn Zinserhöhungshoffnungen für den Dezember treiben. Sehr kurzfristig erwarten wir eine Erholung des Paars in Richtung 1,0700.