US Indizes - Aktienmärkte mit neuem Schwung

 | 07.04.2024 18:44

Obwohl die US-Arbeitsmarktdaten besser als erwartet ausgefallen sind und schnelle Leitzinssenkungen immer unwahrscheinlicher werden, konnten die Aktienmärkte zum Wochenende erneut leicht zulegen. Daran änderte auch ein Zinsanstieg am Anleihenmarkt nichts. Anleger sind derzeit optimistisch eingestellt und richten nun ihren Blick stärker auf die zuletzt robuste Wirtschaft. Diese Entwicklung stützt das Gewinnwachstum der Unternehmen und damit auch die Aktienkurse, auch wenn die Luft zunehmend dünner wird.

Die US-Wirtschaft hat im März 303.000 neue Arbeitsplätze geschaffen, Ökonomen hatten mit einem Anstieg um 200.000 gerechnet. Die Arbeitslosenquote sank wie erwartet von 3,9 % auf 3,8 %. Diese Zahlen hätten die Märkte belasten können, doch es gibt auch einen Lichtblick im Arbeitsmarktbericht. Der durchschnittliche Stundenlohn ist im Jahresvergleich von 4,3 % im Februar auf 4,1 % gesunken und signalisiert eine Beruhigung der Inflation.

Der Rückgang der durchschnittlichen Stundenlöhne entspricht den Erwartungen, und der Fed-Vorsitzende Jerome Powell hatte in seinen jüngsten Äußerungen bereits deutlich gemacht, dass ein starker Arbeitsmarkt kein Problem darstelle, wenn der Preisdruck nachlasse.

h2 Jetzt stehen die Konsumentenpreise an/h2

Das hatte Folgen für die Leitzinssenkungserwartungen in den USA: Die Erwartungen für eine Zinssenkung um einen Viertelprozentpunkt durch die US-Notenbank Fed im Juni gingen nach den Daten etwas zurück. Anleger preisen aktuell eine Wahrscheinlichkeit von mehr als 46 % ein, dass die Politik bei der Juni-Sitzung der Zentralbank auf Eis gelegt wird, gegenüber knapp 35 % vor wenigen Tagen.

Sollte die US-Wirtschaft weiterhin kräftig zulegen – wie es die neuen Arbeitsmarktdaten signalisieren – wird die bisherige Erwartung der Märkte, dass die US-Notenbank bis zum Jahresende drei Zinssenkungen um je einen Viertelpunkt vornehmen wird, immer unwahrscheinlicher. Vertreter der US-Notenbank werden immer zurückhaltender, sollte die Inflation nicht wieder in Richtung des 2 %-Ziels der Fed zurückgehen. Die 10-jährige US sind zwar weiter auf knapp 4,4 % gestiegen, doch der Anstieg hielt sich in Grenzen und diese sorgen dadurch nicht für eine Belastung am Aktienmarkt. Zu einer Belastung der Märkte könnte dagegen die hohe Gewichtung im Technologiesegment werden. Die KI-Euphorie hat diese Aktien bereits deutlich nach oben getrieben.

Nächste Woche werden die neuen US-Verbraucherpreise für März veröffentlicht. Sie werden einen starken Einfluss auf die Zinserwartungen haben, eine weitere Verschiebung in den Juli erscheint demnach möglich. Ökonomen rechnen mit einem leichten Rückgang der Verbraucherpreise sowie der Kern-Verbraucherpreise von 0,4 auf 0,3 %.

h2 Charttechnik/h2
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