Dollar-Rallye schickt GBP, AUD, CAD nach unten - PMI-Daten als Sargnagel für den EUR/USD?

 | 23.09.2020 09:56

Der US-Dollar wurde am Dienstag aufgrund relativ neutraler Kommentare des Vorsitzenden der US-Notenbank, Jerome Powell, gegenüber allen wichtigen Währungen höher gehandelt.  Obwohl Powell die Aussichten als höchst unsicher bezeichnete und sagte, dass "der zukünftige Pfad davon abhängen wird, das Virus unter Kontrolle zu behalten und von politischen Maßnahmen, die auf allen Regierungsebenen ergriffen werden", war keine dieser Äußerungen überraschend. Powell spricht diese Woche noch mehrmals über das Coronavirus und die Wirtschaft, aber mit einer festgelegten Geldpolitik könnten die Ausführungen seiner Kollegen mehr Bewegung in den Markt bringen. Tatsächlich waren wir überrascht, als Fed-Präsident Evans sagte, die Wirtschaft sei auf 90% des Vorkrisenniveaus zurückgekehrt (weil sie sich ganz gewiss nicht so anfühlt) und die Fed könne die Zinssätze anheben, bevor die durchschnittliche Inflationsrate von 2% erreicht ist.  Fed-Präsident Barkin stimmte mit Powell darin überein, dass der Weg der Wirtschaft "maßgeblich vom Pfad des Virus abhängt", aber er stellte auch fest, dass "die Konsumausgaben sich schneller erholen als Arbeitsplätze". Diese optimistischen Äußerungen spielten eine wesentliche Rolle bei der Belebung des US-Dollar. Die Produktionstätigkeit in der Region Richmond war ebenfalls besser als erwartet, während die Verkäufe bestehender Eigenheime um 2,4% stiegen, was genau den Erwartungen entsprach. Da am Mittwoch keine wichtigen US-Wirtschaftsberichte veröffentlicht werden sollen, wird der Schwerpunkt auf den Reden der Fed und den Schlagzeilen aus Washington liegen.

Die Dollar-Rallye hat das britische Pfund, den australischen und kanadischen Dollar auf ein Monatstief und den Euro auf ein Zweimonatstief gedrückt. Prozentual gesehen war der australische Dollar der größte Verlierer, aber der Rückgang des Euro war bedeutender. Als sich die zweite Viruswelle in Europa verstärkte und EZB-Präsidentin Lagarde ihre Haltung zur Aufwertung des Euro änderte, waren Verluste vorprogrammiert. In der gestrigen Notiz schrieben wir, dass das Paar bis auf 1,15 abrutschen könnte, und wie schnell dies geschieht, wird von den morgigen PMI-Berichten aus der Eurozone abhängen. Wenn sich die Aktivitäten im Produktions- und Dienstleistungssektor im September verlangsamen, könnte dies der Sargnagel für den Euro sein. 

Die Viruskrise hat das Pfund Sterling schwer belastet, nachdem Premierminister Johnson neue Restriktionen angekündigt hatte, die bis zu 6 Monate anhalten könnten. Büroangestellte sollen, wenn möglich, von zu Hause aus arbeiten, und für das Nichttragen einer Maske oder Gruppenversammlungen von mehr als sechs Personen sollen Strafen verhängt werden. Alle Kneipen und Gaststätten müssen um 22 Uhr schließen, und eine Rückkehr des Publikumssports ist nicht geplant.  Viele kleine Unternehmen haben unter der Pandemie gelitten, und die Aussicht, dass diese Einschränkungen für die nächsten sechs Monate gelten, könnte weitere zur Schließung zwingen. Angesichts der Coronavirus-Auswirkungen und der zunehmenden Wahrscheinlichkeit eines "No Deal" Brexit drohen dem Pfund Sterling weitere Verluste. Schwache PMI-Daten vom Inselstaat könnten das Cable noch stärker nach unten drücken.

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Alle drei Rohstoffwährungen weiteten ihre Verluste aus, wobei der australische Dollar die Talfahrt anführte. Es wurden keine Wirtschaftsberichte aus Australien, Kanada oder Neuseeland veröffentlicht, aber die anhaltenden Spannungen zwischen China und Australien machen den australischen Dollar weniger attraktiv. 

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