US-Dollar: 2 Faktoren, die heute über Ausverkauf oder Rallye entscheiden

 | 07.08.2020 09:55

Heute ist ein wichtiger Tag für die Anleihemärkte . Es ist der Tag, an dem die vom Kongress selbst gesetzte Frist für eine Einigung über ein Konjunkturpaket abläuft und die Veröffentlichung der monatlichen Arbeitsmarktzahlen ansteht. Angesichts des jüngsten Dollar-Ausverkaufs befürchten Investoren, dass sich das Beschäftigungswachstum verlangsamt und die Frist ohne Einigung abläuft. Laut der Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, gibt es Licht am Ende des Tunnels, aber Demokraten und Republikaner können sich immer noch nicht auf die wichtigsten Punkte im Rettungspaket einigen, so dass die Wahrscheinlichkeit bei mehr als 85% liegt, dass die beiden Parteien am Freitag keine Einigung erzielen werden. Der Stabschef des Weißen Hauses, Mark Meadows, sagte, wenn heute keine Fortschritte erzielt würden, werde sein Optimismus "exponentiell fallen".

Erschwerend kommt hinzu, dass Präsident Donald Trump, frustriert über die mangelnden Fortschritte des Kongresses, am Freitag oder Samstag eine Durchführungsverordnung zur Verlängerung der erhöhten Arbeitslosenunterstützung, zur Einführung einer Lohnsteuerbefreiung, zum Schutz vor Zwangsräumungen und zur Erleichterung der Tilgung von Studentendarlehen unterzeichnen will. Es ist unklar, ob Trump wirklich die Macht hat, diese Änderungen durchzusetzen, da der Kongress die Steuergesetze und nicht der Präsident erlässt. Es mag jedoch im Rahmen seiner Möglichkeiten liegen, Steueraufschübe und Fristverlängerungen zu gewähren, sie aber nicht gänzlich aufzuheben. Er könnte auch nicht ausgeschöpfte Mittel aus dem CARES-Act wieder verwenden, um die Arbeitslosenunterstützung zu verlängern. Und, wie Pelosi sagte, könnte Trump die Macht haben, den Kündigungsschutz für Mieter aus eigener Kraft zu verlängern. Dennoch beunruhigen all diese Fragen die Investoren und geben ihnen Gründe, den Dollar zu verkaufen.

Auch der US-Arbeitsmarktbericht stellt ein Risiko für den US-Dollar dar. Ökonomen gehen davon aus, dass die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft im Juli um 1,48 Millionen gestiegen ist, was nur einen Bruchteil des Anstiegs vom Juni ausmachen würde, aber die Sorge ist, dass die Unternehmen im vergangenen Monat sogar noch weniger Arbeitnehmer hinzugewonnen haben. Nicht nur, dass einige der bevölkerungsreichsten US-Bundesstaaten im vergangenen Monat die Corona-Restriktionen verschärft haben, da die Virusfälle Rekordstände erreichten, sondern auch andere wirtschaftliche Maßnahmen verstärken die Befürchtung, dass sich das Beschäftigungswachstum verlangsamt.

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Die Beschäftigungskomponente des ISM-Dienstleistungs-PMI schrumpfte schneller, Challenger meldete einen Anstieg der Entlassungen um 576%, ADP berichtete, dass US-Unternehmen nur 167.000 neue Arbeitsplätze geschaffen haben, und das Verbrauchervertrauen fiel auf breiter Front. Die Anträge auf Arbeitslosenunterstützung waren zwar etwas besser, aber wie wir seit langem wissen, führen weniger Anträge auf Arbeitslosenunterstützung nicht zu mehr Neueinstellungen. Wenn diese Indikatoren zutreffen und das Arbeitsplatzwachstum hinter den Erwartungen zurückbleibt, könnte der US-Dollar zum wiederholten Male einbrechen, insbesondere wenn dies mit einer steigenden Arbeitslosenquote oder einem geringeren durchschnittlichen Wachstum der Stundenlöhne einhergeht. Darüber hinaus könnte der Freitag, je nachdem, was mit dem Konjunkturpaket und den Executive Orders von Trump geschieht, ein höchst ungemütlicher Tag für den Dollar werden.

h3 Argumente, die für ein schwächeres Stellenwachstum sprechen/h3
  1. Die Beschäftigungskomponente des ISM Dienstleistungs-PMIs sinkt auf 42,1 von 43,1.
  2. Challenger meldet Anstieg der Entlassungen auf 576,1% nach 305,5% zuvor.
  3. US-Privatwirtschaft schuf im Juli lediglich 167.000 neue Stellen.
  4. Index des Verbrauchervertrauens sinkt von 98,3 auf 92,6.
  5. Die Universität Michigan meldete ebenfalls ein geringeres Verbrauchervertrauen.
h3 Argumente, die für ein stärkeres Stellenwachstum sprechen/h3
  1. Der gleitende 4-Wochen-Durchschnitt der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung sank auf 1,337 Millionen nach 1,435 Millionen zuvor.
  2. Die Folgeanträge auf Arbeitslosenunterstützung lagen bei 16,1 Millionen nach 17,7 Millionen.
  3. Die Beschäftigungskomponente des ISM-Index im verarbeitenden Gewerbe erholte sich von 42,1 auf 44,3.

Abgesehen davon gibt es auch eine Reihe von Szenarien, in denen der US-Dollar steigen könnte. Wenn z.B. das Beschäftigungswachstum die niedrigen Prognosen übertrifft oder sich die durchschnittlichen Stundenlöhne verbessern oder aber wenn der Kongress doch noch eine Einigung erzielt oder der Markt mit den Durchführungsverordnungen von Trump glücklich ist. Neben den US-amerikanischen Jobdaten werden auch die aktuellen Arbeitsmarktzahlen aus Kanada veröffentlicht, und wie in den USA, wird auch hier ein langsameres Beschäftigungswachstum erwartet.

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