Uranaktien wie Cameco, NexGen, Fission, Denison und Skyharbour im Aufwind

 | 17.03.2021 11:08

Vor ziemlich genau einem Jahr wurden hierzulande fünf der damals in Betrieb befindlichen Kernkraftwerke abgeschaltet. Deutschland hält weiterhin am kompletten Atomausstieg bis 2022 fest, gerät aber zugleich unter Druck, was die hoch gesteckten Klimaziele betrifft. Anderswo auf der Welt zeichnet sich ungebrochen ein gegenläufiger Trend ab. Das Vertrauen in den „Strom aus Atom“ ist ungebrochen, besser gesagt: derzeit ohne Alternative. Vom Stromhunger der modernen Welt profitieren die Firmen und Uranaktien, die beispielweise im kanadischen Athabasca-Becken – einem der wichtigsten Mineralisierungs-Hotspots weltweit – nach dem Rohstoff suchen, ohne den kein Reaktor funktionieren würde: Uran.

Es ist eine Tatsache: Der Strombedarf der Zukunft wird sich vervielfachen. Allein die Elektrifizierung des Verkehrs und die voranschreitende Digitalisierung erfordern bereits mittelfristig steigende Mengen Elektrizität. Die Energiegewinnung aus fossilen Brennstoffen ist dabei keine Option: Die Reserven sind endlich, der Abbau geht auf Kosten der Umwelt, wie beispielsweise der Disput um den Braunkohletagebau Garzweiler zeigt. Dazu kommt: Die CO2-Emissionen der Kraftwerke lassen sich allenfalls durch kostspielige Filteranlagen mindern. Eine Lösung und damit verbundene Investitionen, die sicherlich global betrachtet nicht für jedes Kraftwerk in Frage kommen. Wenn jedoch, so lautet eine der verbreiteten Expertenmeinungen, der weltweite CO2-Ausstoß bis zum Jahr 2050 nicht auf null gesenkt wird, ist der Klimawandel nicht mehr aufzuhalten.

h2 Ökostrom: Ethisch, aber viel zu wenig/h2

Regenerative Energien sind auf dem Vormarsch. Die Möglichkeit, Strom aus je nach Standort verfügbaren Ressourcen wie Sonne, Wind, Wasser, Geothermik und Gezeiten zu gewinnen, ist eine fraglos erstrebenswerte Zukunftsperspektive. Daran ändern auch regionale Nebenschauplätze wie Diskurse über die zumutbare Windpark-Kapazität des Münsterlandes nichts Grundsätzliches. Aber: Ökostrom ist derzeit im Schnitt noch teurer als „konventioneller“ Strom.

Die grüne Energiewende hält (bei allen bedeutenden Fortschritten in der Entwicklung neuer Energiespeichermedien) einfach nicht Schritt mit dem Siegeszug von Technologien, die die Welt verbessern, aber dazu nun einmal Strom benötigen. Jordan Trimble, Geschäftsführer der kanadischen Uran-Explorationsfirma Skyharbour Resources (TSXV:SYH) (TSXV:SYH), fasste das Dilemma kürzlich in einem Interview mit einem schönen Bild zusammen : Einen Tesla (NASDAQ:TSLA) mit Kohlestrom zu laden, wäre paradox.

Das Fazit: Global betrachtet kann die Welt zumindest mittelfristig noch nicht auf Atomstrom verzichten. Mehr noch: Um den Klimawandel rechtzeitig zu stoppen und den Temperaturanstieg (wie vom Weltklimarat empfohlen) auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, würden doppelt so viele Kernkraftwerke benötigt, wie heute am Netz sind. Das haben Experten ausgerechnet.

h2 An Kernkraft führt (noch) kein Weg vorbei/h2
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Dass emissionsfreie Energieerzeugung aus Kernkraft ein gewisses Grundrisiko birgt, wird kaum jemand bestreiten. Die Lösung kann, angesichts des weltweiten grundlegenden Bedarfs an Strom, jedoch nicht darin bestehen, auf diese Art der Technologie aus Prinzip zu verzichten.

Viel zielführender wäre es, Kernkraftwerke so sicher zu konzipieren, dass große Störfälle einfach nicht passieren können. Zugleich sind mögliche Risikofaktoren so zu begrenzen, dass etwaige Schäden minimiert werden. Selbstverständlich müssen Themen wie Wiederaufbereitung und Endlagerung gelöst werden. All das ist eine große, herausfordernde Aufgabe für die Forschung, aber sicherlich keine, die sich nicht lösen ließe – sofern ausreichende Mittel dafür zur Verfügung stehen, und um Atomstrom zumindest als Interimslösung zu einer sauberen und sicheren Energiequelle zu machen. Dafür, dass das prinzipiell machbar ist, gibt es vielversprechende Ansätze.

h2 Bill Gates‘ Plädoyer für die Atomkraft/h2

Kein Geringerer als Bill Gates positioniert sich in der Diskussion pro und kontra Kernkraft. In seinem jüngst auch auf Deutsch erschienenen Buch „Wie wir die Klimakatastrohe verhindern“ (erschienen bei Piper) plädiert der Multimilliardär für ein globales Stromversorgungsmodell, in dem kleine kleinere Kraftwerke oder Fusionsreaktoren für Strom sorgen.

Gates sucht vornehmlich aus humanitären Motiven nach einer Strategie, um dem Klimawandel entgegenzutreten. Tatsächlich fungiert der Unternehmer und Mäzen auch als Trendsetter für Investoren weltweit und geht als Beispiel voran. Seine Beteiligungen an Gas- und Ölunternehmen hat Gates schon abgestoßen; eine eindeutige Positionierung gegen fossile Energie.

Bereits 2017 gründete Gates den „Breakthrough Energy Ventures Fund“. Zwei Milliarden USD werden über diesen in Startups im Sektor der neuen Klimatechnologien investiert. Eines davon nennt sich „Terra Power“ und beschäftigt sich eben genau mit der Entwicklung sicherer Atomkraftwerke. Eine vielversprechende Idee ist der „Laufwellen“-Reaktor; ein System, bei dem der Kernreaktor sozusagen sein eigenes verbrauchtes Atommaterial recycelt, so dass praktisch kein atomarer Restmüll entsteht.

Doch bis zur Marktreife solcher und ähnlicher Technologien ist es noch ein langer Weg: Klassischer Atomstrom wird noch für einige Jahrzehnte unverzichtbar sein.

h2 Kernkraftwerke überall: Die Welt unter Strom/h2

Technologie und Wirtschaft mögen das Thema aus anderen Motivationen heraus angehen. Sicher ist jedoch: Selbst wenn einzelne Länder wie Deutschland sich radikal von der Kernkraft abwenden, schwimmen andere Länder mit dem Atomstrom. Weltweit ist der Trend zur zivil genutzten Kernkraft ungebrochen und verstärkt sich.