Investing.com | 19.06.2023 06:18
Die Aktienmärkte an der Wall Street schlossen die Woche mit beeindruckenden Gewinnen ab. Sowohl der S&P 500 als auch der NASDAQ Composite erreichten nach der Entscheidung der Federal Reserve den höchsten Stand seit August 2022.
Besonders der technologielastige Nasdaq konnte im bisherigen Verlauf des Jahres 2023 mit einem beeindruckenden Plus von 31,7 % bei den drei großen US-Indizes die Spitzenposition einnehmen.
Der Benchmark-Index S&P 500 verzeichnete im gleichen Zeitraum immerhin noch ein Plus von 15,7 %, während der Blue-Chip-Index Dow Jones Industrial vergleichsweise magere 4 % zulegte.
Trotz dieser positiven Entwicklung gibt es jedoch ein wachsendes Risiko, dass die Federal Reserve die Zinsen über die derzeitigen Markterwartungen hinaus anhebt, was möglicherweise zu einer kurzfristigen Korrektur führen könnte. Investoren sollten daher wachsam bleiben und die Entwicklungen genau verfolgen.
h2 Die Falken legen eine Pause ein/h2Die US-Notenbank (Fed) hat am Mittwoch zum ersten Mal seit Beginn ihres historischen Zinszyklus im März 2022 auf eine Zinserhöhung verzichtet. Die Entscheidungsträger der Fed beschlossen einstimmig, den Zielbereich für den Leitzins bei 5 % bis 5,25 % zu belassen.
Die Pause folgte auf zehn Erhöhungen in nur 15 Monaten, darunter vier überproportionale Erhöhungen um 75 Basispunkte im vergangenen Jahr, gefolgt von einer Erhöhung um einen halben Punkt und drei Erhöhungen um einen Viertelpunkt in diesem Jahr.
Durch den Verzicht auf eine Zinserhöhung im Juni hoffen Jerome Powell und andere hochrangige Fed-Beamte, die zusätzliche Zeit zu nutzen, um sich ein genaueres Bild davon zu machen, wie sich die gestiegenen Zinsen auf die Inflation und die Wirtschaft ausgewirkt haben.
„Die Beibehaltung des Zielkorridors auf dieser Sitzung ermöglicht es dem Ausschuss, zusätzliche Informationen und deren Auswirkungen auf die Geldpolitik zu bewerten“, hieß es in der Erklärung der Fed nach der Sitzung.
h2 Weitere Zinserhöhungen auf dem Weg/h2Die Entscheidungsträger der Federal Reserve (Fed) haben überraschend hawkishe Prognosen bekannt gegeben und signalisiert, dass sie in den verbleibenden vier Sitzungen dieses Jahres mindestens zwei weitere Zinserhöhungen um je einen Viertelpunkt erwarten. Diese hawkishe Einschätzung zeigt eine deutliche Verschiebung in der geldpolitischen Haltung der Fed.
Gemäß den neuesten Dot-Plots, den Prognosen der Mitglieder des Federal Open Market Committee (FOMC), gehen die meisten von ihnen nun davon aus, dass der Zinssatz für Fed Funds seinen Höchststand in einem neuen Zielbereich von 5,5 % bis 5,75 % erreichen wird. Dies ist eine Erhöhung um einen halben Prozentpunkt im Vergleich zu den Prognosen, die im März veröffentlicht wurden.
Darüber hinaus prognostizieren die Fed-Vertreter, dass der Leitzins länger auf einem höheren Niveau bleiben wird als noch vor drei Monaten angenommen.
„Fast alle Mitglieder des Ausschusses halten es für wahrscheinlich, dass in diesem Jahr weitere Zinserhöhungen angebracht sind“, ließ der Fed-Vorsitzende Powell in seiner Pressekonferenz nach der Sitzung verlauten.
Er fügte hinzu:
„Die Inflation hat seit Mitte letzten Jahres etwas nachgelassen, dennoch ist der Inflationsdruck nach wie vor hoch, und es ist noch ein weiter Weg, bis die Inflation auf 2 % zurückgeht.“
Powell wies darauf hin, dass die Juli-Sitzung eine „Live“-Sitzung sein wird, was ein starker Hinweis darauf ist, dass die Fed im nächsten Monat eine Zinserhöhung vornehmen wird.
Ich denke, dass diese Erklärung eine klare Botschaft aussendet: „Wir sind noch nicht fertig.“ Daher erwarte ich, dass die Fed die Zinsen im Juli um 25 Basispunkte und im September um weitere 25 Basispunkte anheben wird.
h2 Inflation ist und bleibt ein heikler Punkt/h2Die Inflation könnte sich abkühlen - aber nicht schnell genug für die Fed.
Die Verbraucherpreisinflation in den USA ist im Mai um 4 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen, der geringste Jahresanstieg seit März 2021.
Die Inflation ist zwar gegenüber dem Höchststand von über 9 % im letzten Sommer deutlich zurückgegangen, ist aber damit immer noch doppelt so hoch wie das Ziel der Federal Reserve von 2 %.
Noch besorgniserregender ist, dass die Kerninflation ohne Berücksichtigung der volatilen Preise für Energie und Lebensmittel immer noch auf einem außergewöhnlich hohen Niveau von 5,3 % liegt.
Die Kernrate wird auch von Vertretern der US-Notenbank aufmerksam beobachtet, weil es ihrer Ansicht nach eine genauere Einschätzung der künftigen Inflationsentwicklung ermöglicht.
„Wir sind uns darüber im Klaren, dass wir nicht erlauben dürfen, dass sich die Inflation in der US-Wirtschaft festsetzt - zum Wohle der heutigen Arbeitnehmer, Familien und Unternehmen, aber auch mit Blick auf die Zukunft“, betonte Powell.
Somit gibt es weiterhin gute Gründe für eine Fortsetzung des Straffungszykluses.
Laut dem Fed Rate Monitor Tool von Investing.com wurde mit großer Wahrscheinlichkeit eine Zinserhöhung von 25 Basispunkten während der bevorstehenden Fed-Sitzung am 25. und 26. Juli erwartet. Genau genommen waren es satte 72 Prozent Wahrscheinlichkeit, die auf eine solche Maßnahme hindeuteten.
h2 Was also tun?/h2Eine hawkishe Botschaft der Fed inmitten einer kräftigen Börsenrallye konfrontiert die Anleger mit einem Dilemma: Wie kann man sein Engagement in steigenden Aktien beibehalten und sich gleichzeitig gegen die Gefahr durch eine drohende Korrektur schützen?
Während der aktuellen Rallye habe ich meine Aktienpositionen aufgestockt. Ich beabsichtige aber, diese Positionierung zu ändern und mich an die Seitenlinie des Geschehens zu begeben, wenn sich der Trend zu ändern beginnt und der Markt dreht. Es ist nach wie vor wichtig, nicht zu viele Aktien zu kaufen und sich nicht zu sehr auf ein bestimmtes Unternehmen oder einen bestimmten Sektor zu konzentrieren.
Vor diesem Hintergrund habe ich mit dem eine Watchlist mit erstklassigen Aktien erstellt, die im aktuellen Marktumfeld noch unterbewertet sind.
Die Liste enthält eine Reihe von Namen, die nicht unbedingt spektakulär sind, wie u.a. Alphabet (NASDAQ:GOOGL), UnitedHealth (NYSE:UNH), ExxonMobil (NYSE:XOM), Chevron (NYSE:CVX), Merck (ETR:MRCG) & Company (NYSE:MRK), Pfizer (NYSE:PFE), Cisco (NASDAQ:CSCO) und Qualcomm (NASDAQ:QCOM).
Investing Pro ermöglicht Ihnen den schnellen Zugriff auf umfangreiche Informationen und Einblicke in jedes beliebige Unternehmen - alles aus einer Hand. Damit sparen Sie sich die Zeit und Mühe, Daten aus unterschiedlichen Quellen zu sammeln.
!
***
Offenlegung: Jesse Cohen ist derzeit über den SPDR S&P 500 ETF (SPY) und den Invesco QQQ Trust ETF (QQQ) long im S&P 500 und dem Nasdaq 100. Außerdem hält er eine Long-Position auf den Technology Select Sector SPDR ETF(XLK). Jesse richtet sein Portfolio aus Einzeltiteln und börsengehandelten Fonds auf der Grundlage einer laufenden Risikobewertung sowohl des makroökonomischen Umfelds als auch der Finanzlage der Unternehmen regelmäßig neu aus.
Die in diesem Artikel dargelegten Ansichten geben ausschließlich die Meinung des Verfassers wider und sind nicht als Anlageberatung zu verstehen.
Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.