Philip Hopf | 02.08.2022 15:05
Die Einnahmen im deutschen Einzelhandel brachen im Juni so stark ein wie nie zuvor seit Beginn der Aufzeichnungen des Statistischen Bundesamts im Jahr 1994. Preisbereinigt (real) fiel der Umsatz um 8.8% niedriger aus als im Jahr zuvor. Einschließlich der Preissteigerung (nominal) belief sich die Abnahme auf 0.8%. Diese Differenz führt die deutliche Steigerung der Preise vor Augen, die das Budget der (potenziellen) Kunden beschneidet. Besonders stark fällt der Umsatzrückgang im Handel mit Möbeln, Haushaltsgeräten und Baumaterialien aus (minus 16%). Die Modebranche muss eine Reduktion von 10.1% verbuchen und der Lebensmittelsektor verzeichnet ein Minus von 7.2%. Auch der Internet- und Versandhandel kann sich der düsteren Konsumstimmung nicht entziehen und brachte 15.5% weniger Umsatz ein. Dabei hatte das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) für das Jahr 2022 eigentlich ein Konsumwachstum von 3.4% vorhergesagt – wobei selbst diese Steigerung höchstens die Hälfte der coronabedingten Einbußen gutgemacht hätte.
Seit 1991 wird auch die Verbraucherstimmung in Deutschland regelmäßig dokumentiert und seitdem wurde laut des größten deutschen Konsumforschungsunternehmens Growth from Knowledge (GfK) kein schlechterer Wert gemessen als in den vergangenen Wochen. Normalerweise liegt dieser stabil bei 10. Während des ersten Corona-Lockdowns stürzte er auf minus 24 ab. Für August prognostiziert GfK sogar einen Einbruch auf minus 30.6. Gründe dafür sind die hohen Inflationsraten, bleibende Unsicherheiten aufgrund des Ukraine-Kriegs und die noch immer spürbaren Nachwirkungen der Pandemie. Zwar hatten sich während der Coronamaßnahmen in deutschen Haushalten Rücklagen angesammelt – allerdings gilt dies laut Berechnungen des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) größtenteils nur für solche mit mittleren und oberen Einkommen. Alle anderen konnten kein Geld ansparen, um es anschließend für Konsumgüter auszugeben.
Allzu schnell dürfte sich an der aktuellen Situation wohl auch nichts ändern, denn die Inflation – auch wenn die Rate im Juli um 7.5% zurückging – deckelt den Konsum. Zudem muss spätestens mit Beginn der kälteren Monate mit weiteren finanziellen Belastungen aufgrund der Gasumlage gerechnet werden.
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