Umsatzeinbruch im deutschen Einzelhandel

 | 02.08.2022 15:05

Die Einnahmen im deutschen Einzelhandel brachen im Juni so stark ein wie nie zuvor seit Beginn der Aufzeichnungen des Statistischen Bundesamts im Jahr 1994. Preisbereinigt (real) fiel der Umsatz um 8.8% niedriger aus als im Jahr zuvor. Einschließlich der Preissteigerung (nominal) belief sich die Abnahme auf 0.8%. Diese Differenz führt die deutliche Steigerung der Preise vor Augen, die das Budget der (potenziellen) Kunden beschneidet. Besonders stark fällt der Umsatzrückgang im Handel mit Möbeln, Haushaltsgeräten und Baumaterialien aus (minus 16%). Die Modebranche muss eine Reduktion von 10.1% verbuchen und der Lebensmittelsektor verzeichnet ein Minus von 7.2%. Auch der Internet- und Versandhandel kann sich der düsteren Konsumstimmung nicht entziehen und brachte 15.5% weniger Umsatz ein. Dabei hatte das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) für das Jahr 2022 eigentlich ein Konsumwachstum von 3.4% vorhergesagt – wobei selbst diese Steigerung höchstens die Hälfte der coronabedingten Einbußen gutgemacht hätte.