Ukraine-Krise - Ein noch größeres Milliardenproblem?

 | 27.05.2015 17:21

Bei dem Bild, welches man unweigerlich durch die mediale Berichterstattung über Griechenlands Schuldenprobleme erhält, kann einem auch mit Blick auf die Finanzmärkte nur schwarz vor Augen werden. Aber es geht noch schlimmer. Am Mittwoch war im Handelsblatt folgende Warnung zu lesen: „Wer nur auf die Griechen achtet, der übersieht ein viel größeres Milliardenproblem. In der Ukraine hat der Krieg die Wirtschaft zum Stillstand gebracht. Der Finanzbedarf der Ukraine wird den der Griechen um ein Mehrfaches übersteigen. Kiew dürfte deutlich mehr als 100 Milliarden Euro in den kommenden Jahren brauchen.“ Was bis hierher dramatisch klingt, entpuppt sich beim genaueren Hinsehen zumindest für die Finanzmärkte als deutlich harmloser.

Ukraine will bilaterale Kredite weiter bedienen

Sicherlich, das Land steckt ebenfalls in einer tiefen vor allem humanitären Krise. Mitte Juni will der IWF darüber entscheiden, ob Anfang Juli eine weitere Tranche eines Kredits über insgesamt 17,5 Milliarden US-Dollar an die Regierung in Kiew ausgezahlt wird. Und das Handelsblatt hat Recht: Da der Westen den Russen nicht das Feld überlassen will, sind die gewaltigen Milliardenzahlungen an die Ukraine gesetzt. Doch die Ukraine hat bei der EU „nur“ elf Milliarden Euro Schulden. Und die Regierung des Landes hat bereits verkündet, dass bilaterale Kredite weiter bedient würden.

Gewissenlosen Gläubigern wird der Geldhahn zugedreht

Hingegen will Kiew „gewissenlosen Gläubigern“ Rückzahlungen verweigern. Gemeint sind damit insbesondere Russland und einige Hedgefonds. Angesichts der ins Stocken geratenen Verhandlungen über eine 23 Milliarden US-Dollar schwere Umschuldung hat das ukrainische Parlament am Dienstag ein entsprechendes Gesetz dazu verabschiedet.

Fazit: Was nicht steigt, fällt

Keine Frage, die Zahlungspläne von Griechenland und der Ukraine sollten aufhorchen lassen. Hier ist noch viel Sprengstoff für die Finanzmärkte drin. Entsprechend sind Kurskapriolen weiterhin möglich. Daher gilt: Sollte es nicht bald (weitere) bullishe Signale geben und können insbesondere die US-Indizes keine Anschlusskäufer aus dem Hut zaubern, dann könnte eine alte Börsenweisheit in Erfüllung gehen: Was nicht steigt, fällt.

(Quelle: Geldanlage-Brief, Ausgabe vom 24.05.2015)

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert