Twitter: Vorschau auf die Quartalszahlen

Wenn Twitter (NYSE:TWTR) heute Abend seine Ergebnisse für das zweite Quartal veröffentlicht, hat das Unternehmen hinter der Microblogging-App seinen Investoren möglicherweise nicht viel zu präsentieren, was sie beeindrucken wird. Die Nutzerexpansion verlangsamt sich nach dem pandemiebedingten Anstieg, während das wirtschaftliche Umfeld für Wachstumsaktien angesichts wieder steigender Fallzahlen unsicher wird.

Dieser Trend war offensichtlich, als das Unternehmen im April seine Ergebnisse des ersten Quartals veröffentlichte und vor der Verlangsamung für den am 30. Juni endenden Berichtszeitraum warnte. Die Firma aus San Francisco erwartet ein Nutzerwachstum im "niedrigen zweistelligen" Prozentbereich für den Rest des Jahres 2021, wobei der Tiefpunkt der Entwicklung auf das zweite Quartal fallen soll.

Ein weiterer Umstand, der die Einnahmen von Twitter in diesem Quartal belasten könnte, ist, dass das Unternehmen im Gegensatz zu seinen größeren Konkurrenten Facebook (NASDAQ:FB) und Alphabet (NASDAQ:GOOGL) nicht viel Geld mit Direktmarketing verdient. Dieses brummt wieder, da kleine Unternehmen aus dem Lockdown kommen. Das soziale Netzwerk hängt stärker von der Werbung großer Marken ab, die 85% seines Gesamtumsatzes ausmacht.

Trotz dieser Probleme hatte die Twitter-Aktie während der Pandemie eine glänzende Wertentwicklung und stieg im vergangenen Jahr um mehr als 80%, da sich die Anleger auf die langfristige Attraktivität des Unternehmens und seine zukünftigen Wachstumspläne konzentrierten.

​Neue Wachstumsinitiativen/h2

Das Unternehmen hat kürzlich viele Initiativen zur Förderung des Wachstums vorgestellt, darunter einen lang erwarteten Abonnementdienst, um seine Abhängigkeit von den Werbeeinnahmen zu verringern.

Das als Twitter Blue bekannte Produkt bietet Zugriff auf Tools, mit denen ein Beitrag "rückgängig" gemacht werden kann, bevor er öffentlich wird, und kann als Lesezeichen gespeicherte Tweets in Ordnern organisieren und lange Tweet-Threads besser lesbar machen.

Darüber hinaus macht es Twitters kürzlich erworbene Newsletter-Plattform Revue möglich, Rundschreiben zu veröffentlichen und zu monetarisieren. Ein weiteres Monetarisierungsprojekt, an dem das Unternehmen arbeitet, ist ein monatliches Abonnementprodukt namens Super Follows, mit dem Follower für exklusive Inhalte wie Tweets, Newsletter oder den Zugang zu Tonaufzeichnungen zur Kasse gebeten werden können.

All diese Schritte sind Teil der Bemühungen des Unternehmens, seinen Umsatz bis Ende 2023 zu verdoppeln und seine Nutzerbasis von derzeit 200 Millionen auf 315 Millionen täglich aktive Nutzer zu erhöhen. Das Abonnementmodell könnte Twitter dabei helfen, sein Geschäft zu diversifizieren, insbesondere wenn das pandemiebedingt erhöhte Nutzerengagement nachlässt.

Diese Wachstumspläne haben die Analysten jedoch kurzfristig nicht begeistern können. Sie sehen keinen zwingenden Grund, der Aktie eine Kaufempfehlung auszusprechen.

Quelle: Investing.com

Nach einer Umfrage von Investing.com unter 39 Analysten könnte die Twitter-Aktie in den nächsten 12 Monaten um 10% von ihrem aktuellen Niveau fallen, wobei 25 der Experten eine "neutrale" Bewertung abgeben.

Fazit zur Twitter-Aktie/h2

Nach dem pandemiebedingten Boom könnte der heutige Quartalsbericht von Twitter eine Rückkehr zu einem moderateren Umsatz- und Gewinnwachstum im Vergleich zu Konkurrenten wie Facebook und Google-Mutter Alphabet zeigen.

Allerdings ist Twitter auf einem guten Weg, seine Plattform für Werbetreibende attraktiver zu machen. Jede Schwäche nach der Ergebnisveröffentlichung sollte eine Kaufgelegenheit für all diejenigen sein, die nach einem guten Einstieg suchen.