Twitter nach Musk-Ausstieg: Geht es für die Aktie jetzt noch eine Etage tiefer?

 | 13.07.2022 06:15

  • Während Twitter einen chaotischen Rechtsstreit mit Musk beginnt, wird auch das geschäftliche Umfeld für den Kurznachrichtendienstag immer schwieriger
  • Twitters Wachstumsziele scheinen unerreichbar, da Unternehmen ihre Ausgaben für digitale Werbung in Erwartung einer Rezession zusammenstreichen
  • Die Twitter-Aktie wird jetzt 36 % unter Musks Kaufpreisangebot gehandelt
  • Für Twitter-Investoren (NYSE:TWTR) sieht es nicht nach einem Happy End aus. Denn der Milliardär Elon Musk hat angekündigt, sein 44 Milliarden Dollar schweres Kaufangebot des angeschlagenen Social-Media-Riesen abzublasen. Damit ist auch eine Privatisierung des Unternehmens vom Tisch.

    Musk, der reichste Mann der Welt und CEO von Tesla (NASDAQ:TSLA), teilte dem Twitter-Board am Freitagabend in einer Börsenmitteilung mit, dass er aus der vor sechs Monaten unterzeichneten Kaufvereinbarung aussteigt. Er behauptet dabei, dass das Unternehmen Nutzerdaten falsch dargestellt und damit einen schwerwiegenden Vertragsbruch begangen hat.

    Sein Ausstieg markiert eine dramatische Wende in seinem Bestreben, Twitter umzustrukturieren und eine Plattform für freie Meinungsäußerung zu schaffen. Während er einen umfassenden Finanzierungsplan aufstellte, beschuldigte Musk den Kurznachrichtendienst, die Öffentlichkeit über die Anzahl der Fake-Account, die als Spam-Bots bekannt sind, auf seiner Plattform zu täuschen.

    Der CEO von Twitter Bret Taylor sagte, das Unternehmen werde rechtliche Schritte einleiten, um die Transaktion "zu dem Preis und den Bedingungen, denen Herr Musk zugestimmt hat", abzuschließen. Das Unternehmen hat Musks Behauptungen dementiert und behauptet, dass Bots weniger als 5 % der Gesamtnutzer ausmachen, wobei die Mitglieder der Unternehmensleitung noch am vergangenen Donnerstag betonten, dass ihre Schätzungen korrekt seien.

    Obwohl es schwer ist, den Ausgang eines so komplizierten Rechtsstreits vorherzusagen, ist es klar, dass die Twitter-Aktie in absehbarer Zeit in einem tiefen Kursloch verharren wird, der durch die Unsicherheit und die sich verschlechternden Geschäftsbedingungen verursacht wird. 

    Die Twitter-Aktie gab am Montag um 8,5 % ab und lag damit fast 38 % unter dem von Musk im April unterbreiteten Angebot von 54,20 USD je Aktie. Die Papiere des Unternehmens werden auch unter dem Stand von Anfang April gehandelt, bevor Musk sich überraschend mit 9 % an dem Unternehmen beteiligte und damit offiziell den Startschuss für seinen Übernahmeversuch gab.