TRY in besserer Verfassung, ZAR-Positionen gefährdet

 | 12.03.2015 14:24

Die Devisenmärkte werden von den Maßnahmen bzw. Erwartungen an die Zentralbank und die Wirtschaftsdaten bewegt. Die Lira gleicht gegenüber dem EUR und USD ihre Verluste aus, da Präsident Erdogan und CBT Governor Basci übereinstimmten, "Stabilität" zu wahren. Die RBNZ hat ihren Status quo beibehalten und die australischen Jobdaten haben positiv überrascht. In Südafrika hat die deutliche Verschlechterung bei der Gold- und Bergbauproduktion die korrigierenden Longpositionen im ZAR gestoppt, womit die SARB nun in absehbarer Zeit keine Gelegenheit mehr hat, eine Zinssatzerhöhung durchzuführen, um der ZAR-Abwertung entgegen zu treten.

Die Carry-Händler stürzen sich auf TRY-Longpositionen, da Erdogan und Basci von "Stabilität" sprechen

Die Lira gleicht ihre Verluste gegenüber dem EUR und dem USD wieder aus, da die Gespräche zwischen Präsident Erdogan und dem Zentralbankchef Basci gut verlaufen sind. Die Währungshüter sind übereingekommen, das "aktuelle Umfeld des Vertrauens und der Stabilität" beizubehalten, was implizit bedeutet, dass die Zinssätze für die Lira bei der Sitzung nächste Woche unverändert bleiben.

Daher haben sich die Risikoliebhaber sofort auf Longpositionen in der Lira gestürzt, um den Zinssatzspread zu ihrem Vorteil auszunutzen. Obwohl Präsident Erdogan ausdrücklich niedrigere Zinssätze will, weiß er doch sicher, dass es das gegenteilige Ergebnis bringen würde, wenn er aggressiv gegen den Markt handeln würde. So wie das vor einem Jahr der Fall war. Seine Zurückhaltung zur Anpassung des Leitzinses an die Markterwartungen hatte im Januar 2014 zu einer aggressiven Notfallzinserhöhung geführt (der Benchmark-Satz wurde von 4,5% auf 10% angehoben). Und ein solches Szenario ist drei Monate vor den türkischen Wahlen verständlicherweise alles andere als erwünscht.

Für Händler mit hohem Risikoprofil werden nun Carry-Positionen im EUR/TRY mit kurzer Fälligkeit interessant. Im USD/TRY bleiben wir aufgrund einer restriktiven Fed flach. Mit der einwöchig realisierten Volatilität über 20% jedoch sollte das Risiko von Carry-Auflösungen jederzeit berücksichtigt werden, wenn eine Shortposition im EUR/TRY eröffnet wird. Das Umkehrrisiko ist außergewöhnlich hoch, besonders dann, wenn es zu einer Einigung mit Griechenland kommt!

RBNZ froh über aktuelles Niveau des NZD

Die RBNZ hat ihren offiziellen Leitzins unverändert bei 3,50% belassen und ihre Wachstums- und Inflationsprognosen nach unten revidiert. Aufgrund des zurückhaltenden Trends bei der Geldpolitik weltweit (auch wenn die Fed hier eine deutliche Ausnahme darstellt) wird die RBNZ nun wohl bis Ende 2015 im Wartemodus bleiben. Der Kiwi gilt als überbewertet, doch die RBNZ scheint mit dem aktuellen Niveau zufrieden zu sein.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Der NZD hat gegenüber dem USD in den letzten acht Monaten 18,5% verloren. Der NZD/USD erholte sich nach der RBNZ-Sitzung von 0,7200 auf 0,7383. Sobald die Barrieren bei 0,7385/0,7400 vor Wochenschluss überwunden werden, sollte die Stimmung ins Positive drehen. Die negativen Auswirkungen auf die grundlosen Meldungen über eine Kontamination der Babymilch von Fonterra belasten weiter die Milchexporte.

Australische Jobs überraschen positiv

Die australische Wirtschaft hat im Februar 15.600 Stellen geschaffen. Und mehr als zwei Drittel der neuen Stellen waren Vollzeitstellen (10.300). Die Arbeitslosenquote verbesserte sich von 6,4% auf 6,3%, aber mit einer fallenden Erwerbsquote von 64,7% auf 64,4%. Der AUD/USD erholte sich in Sydney auf 0,7657. Die Trend- und Momentumindikatoren bleiben weiterhin negativ mit 75 Cent als Ziel innerhalb des Abwärtstrendkanas von Okt. 2014 - März 2015. Es zeigen sich dezente Vanilla-Puts mit 0,76/0,77 mit heutiger/morgiger Fälligkeit.

Der AUD/NZD durchbricht den gleitenden 21-Tagesdurchschnitt (1,0392) nach unten. Ein Tagesschluss unter dem wöchentlichen Pivot (1,0422) sollte den Weg in Richtung des Abwärtstrendbodens (1,0272) von Jan-März öffnen.

Die südafrikanische Goldproduktion ist um 27,5% gefallen

Die südafrikanische Goldproduktion ist im Jahresvergleich bis Januar um 27,5% gefallen, die Bergbau- und Platinumproduktion ging um jeweils -4,7% und -14,1% zurück. Die starke Verschlechterung bei den Produktionsdaten und die Steuerkonsolidierung sollten die Erwartungen an eine Zinssatzerhöhung gedämpft halten und die positive Korrektur beim ZAR gegenüber dem US-Dollar unter 12 begrenzen. Aufgrund der global fallenden Rohstoffpreise gilt die Abwertung des Rand nicht als wichtige Gefahr für die Inflationsdynamiken und verleiht der SARB bei der Unterstützung des Wachstums zurückhaltende Flexibilität. Die SARB äußert sich am 26. März zu ihrer Politik und wird wohl ihren Leitzins unverändert bei 5,75% belassen. Die Divergenz zwischen den Prognosen von Fed/SARB hat das Potential, den USD/ZAR auf neue Dreizehnjahreshochs zu bringen.