Stephan Heibel | 21.03.2025 11:14
Zölle, Unsicherheit, Absturz – doch das Schlimmste scheint überstanden.
In den vergangenen Wochen standen sogenannte Trump-Aktien massiv unter Druck. Unternehmen wie Capital One (NYSE:COF) oder Tesla (NASDAQ:TSLA), deren Entwicklung eng mit Trumps Politik in Verbindung gebracht wird, haben teils heftige Kursverluste hinnehmen müssen. Doch ich bin überzeugt: Wir nähern uns dem Höhepunkt des Trump-Chaos – und damit auch dem Tiefpunkt bei diesen Aktien.
Zollstreit belastet – doch nicht mehr lange
Die größte Belastung für die Märkte ist derzeit der sich zuspitzende Zollstreit. Donald Trump droht mit Importzöllen auf deutsche, südkoreanische und japanische Autos. Das würde die Preise für Neuwagen drastisch erhöhen, die Inflation anheizen oder im schlimmsten Fall sogar in eine Rezession führen. Doch ich glaube, dass wir genau jetzt den Zenit dieser Eskalation erleben.
Trump agiert nach dem Prinzip des „Ankerpreises“ – er setzt extreme Forderungen in den Raum, um in anschließenden Verhandlungen mehr herausholen zu können. Das bedeutet: Von hier an kann es fast nur noch besser werden.
Capital One als Beispiel: Erst Euphorie, dann Enttäuschung
Ein gutes Beispiel ist Capital One. Nach Trumps Wahlsieg stieg die Aktie sprunghaft von 166 auf 200 US-Dollar – um zwei Wochen später wieder auf 166 USD zurückzufallen. Für mich ein klassischer „Roundtrip“, ausgelöst durch überzogene Erwartungen und anschließende Ernüchterung. Dabei bietet Capital One mit der geplanten Übernahme von Discover enormes Potenzial – insbesondere durch Einsparungen bei Transaktionsgebühren. Noch ist diese Übernahme in den Prognosen gar nicht berücksichtigt. Ich habe mich in unserem aktuellen Börsenausblick ausführlicher zu Capital One als Investmentidee geäußert.
Mit meiner Sichtweise, dass wir uns kurz vor dem Zenit des Zollstreits befinden, dürften die Trump-Aktien den schlimmsten Teil der Enttäuschung nun fast durchgestanden haben.
Auch Tech und KI-Aktien wieder im Fokus
Doch nicht nur die Trump-Aktien könnten vor einer Trendwende stehen – auch die Technologiewerte rund um das Thema Künstliche Intelligenz sind nach dem jüngsten Ausverkauf wieder interessant. Wir haben im Heibel-Ticker bereits Nvidia (NASDAQ:NVDA), Dell (NYSE:DELL) und Salesforce (NYSE:CRM) im Portfolio. Doch auch Broadcom (NASDAQ:AVGO), Pure Storage-A, Vistra, MongoDB (NASDAQ:MDB) und Marvell Technology (NASDAQ:MRVL) sind deutlich günstiger geworden.
KI bleibt eine strukturelle Wachstumsstory – und mit der anstehenden GPU Technology Conference von Nvidia-Chef Jensen Huang könnte die Branche neuen Rückenwind bekommen. Sollte er überzeugende Anwendungsbeispiele vorstellen, rechne ich damit, dass sämtliche KI-Aktien wieder zulegen.
Einige Wettbewerber schwächeln kurzfristig: Oracle (NYSE:ORCL) und Adobe (NASDAQ:ADBE) haben enttäuschende Quartalszahlen vorgelegt. Während ich Oracle lediglich als Stolperstein sehe, bin ich bei Adobe vorsichtiger. Der KI-Vorsprung scheint hier zu bröckeln – und der Wettbewerb ist groß. Wer Oracle Dell vorzieht, kann hier dennoch aktiv werden.
Aus den „Glorreichen Sieben“ haben wir bereits Nvidia und Apple (NASDAQ:AAPL) im Portfolio. Doch auch Amazon (NASDAQ:AMZN), Microsoft (NASDAQ:MSFT) und Meta (NASDAQ:META) sind wieder attraktiv bewertet. Bei Alphabet (NASDAQ:GOOGL) bin ich vorsichtig – hier stellt sich die Frage, wie stark die KI den klassischen Suchmaschinenumsatz kannibalisiert. Und bei Tesla ist zwar die Bewertung günstig, aber die Stimmung rund um Elon Musk bleibt schwierig.
Jetzt selektiv aufstocken?
Ich sehe in dieser Situation eine klare Chance. Wer langfristig denkt und Unternehmen mit soliden Fundamentaldaten sucht, findet aktuell interessante Einstiegsmöglichkeiten – sowohl unter den Trump-Aktien als auch im KI- und Tech-Bereich. Für mich sind die kommenden Wochen entscheidend, um das Heibel-Ticker-Portfolio gezielt zu verstärken.
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