Trump oder Biden: Welche Sektoren könnten je nach Wahlausgang eher profitieren?

 | 15.10.2020 11:23

Die aktuellen Umfragen weisen einen recht komfortablen Vorsprung des demokratischen Präsidentschaftskandidaten Joe Biden auf. Gemäß einer Umfrage von „Opinium“ vom 08. Oktober bis zum 12. Oktober 2020 favorisierten 57 Prozent der Befragten Joe Biden und nur 40 Prozent den amtierenden Präsidenten Donald Trump. Nach dem Tod der Richterin am „Supreme Court“ Ruth Bader Ginsburg, der katastrophal wirkenden Präsidentschaftsdebatte, der politische Debatte rund um eine Aufspaltung der Megakonzerne auch mit einem Machtwechsel erhalten, da diese schon mehrfach in Washington ein Thema war.

Im direkten Vergleich zur Regierung Trump dürfte sich aber die zuletzt stark auf Konfrontation ausgerichtete, internationale Handelsagenda etwas entschärfen. Ob eine Biden-Regierung allerdings alles umwirft, was den Handelskonflikt mit China schürte, darf bezweifelt werden. Gerade der Bereich „geistiges Eigentum“ und der Schutz des „nationalen Interesses“ dürften zwar neu bewertet werden, aber doch recht ähnlich gehandhabt werden. Demnach wären wohl chinesische Konzerne wie „Huawei“ weiter unter Beobachtung in Washington und auch in Langley und auch US-Chip-Spezialisten und Zulieferer dürften zum Teil weiter mit Exportbeschränkungen zu rechnen haben. Nicht alles wird demnach plötzlich ad Acta zu legen sein. Doch in der übergeordneten Betrachtung könnte eine Entspannung in der internationalen Handelspolitik aber auch die Emerging Markets wieder mehr anschieben. Der auf längere Sicht „günstige“ US-Dollar dürfte dies unterstützen.

Sektor Infrastruktur neutral – einige Sektoren könnten corona-bedingt Outperformer werden

Im Bereich von Infrastrukturinvestments dürften sich die Demokraten und die Republikaner die Hand reichen. Sollte es bei einem republikanisch dominierten Senat auf Dauer bleiben, so würden sich die Republikaner bei dringend notwendigen Infrastrukturvorhaben wohl eher nicht querstellen. Ein Infrastruktur-Play aus dem Dow Jones könnte zum Beispiel die Aktie von „Caterpillar (NYSE:CAT)“ sein. Auch im Bereich der Wasser- und Abwasser-Infrastruktur könnte bei beiden Kandidaten zukünftig mehr laufen, hier wären Wertpapiere von „American Water Works“ unter anderem als möglicher Profiteur zu sehen. Insgesamt relativ gleich dürften die Konzerne aus der Konsumgüterbranche abschneiden, lediglich der Bereich „Unternehmenssteuer“ würde unter einer Biden-Regierung deren EPS (wie auch sektorenübergreifend) abschmelzen lassen. Sektoren, die unter beiden Kandidaten außerordentlich gut „performen“ könnten, wenn es wie prognostiziert im ersten Halbjahr 2021 zu einem breit verfügbaren Covid-19-Impfstoff kommt (US-Immunologe Fauci sprach am 14. Oktober 2020 von Mitte/Ende April 2021), wären in erster Linie die Airlines, Hotel- und Restaurantketten-, Casino-, Sportstätten- und Eventbetreibergesellschaften, sowie Reise- und auch Kreuzfahrtanbieter. Auch die Betreiber von Vergnügungsparks wie „Walt Disney (NYSE:DIS)“ könnten zusätzlich profitieren.

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