The Big Long: Kommt jetzt der Dollar-Aufwärtscrash?

 | 23.04.2018 15:22

Lange Zeit gab es einen durchgängigen Konsens: der Dollar wird abwerten, der Euro wird aufwerten. Der Hauptgrund für die Erwartung einer Dollar-Abwertung ist die zweifellos zutreffende Perspektive, dass die US-Verschuldung weiter steigt, dazu die Annahme, dass die EZB ihre ultralaxe Geldpolitik zurück fahren wird. Aber: die EZB ist zuletzt signifikant dovisher geworden (sichtbar im aussergewöhnlich herben „Zurück-Pfeiffen“ von EZB-Mitglied Nowotny, der eine geldpolitische Wende gefordert hatte), während die Fed zuletzt immer hawkisher geworden ist.

Dazu kommt: die Fed reduziert ihre Bilanz mit zunehmender Geschwindigkeit und hält an weiteren Zinsanhebungen fest, was Dollar-positiv ist. Dazu kommen die Rückflüsse von Dollars aus dem Ausland in Richtung USA durch die US-Steuerreform bzw. Steueramnestie – mithin werden also Dollars aus der „Restwelt“ abgesaugt. Und das ist für diese Restwelt schon deshalb ein Problem, weil ihre Verschuldung in Dollar notiert ist. Faktisch würde das bedeuten: es setzt ein run auf Dollars ein!

Nun ist der Euro-Dollar schon sehr lange in einer Schiebezone nach den vorherigen Anstiegen – aber der übergeordnete Abwärtstrend ist nach wie vor intakt: