Die Devisenmärkte in der Thanksgiving-Woche

 | 25.11.2020 08:25

Traditionell erwarten die Anleger, dass sich die Finanzmärkte während einer verkürzten Handelswochen ruhig und stabil entwickeln. In der Regel herrscht eine geringere Beteiligung am Handel und eine niedrigere Liquidität, da die Anleger ihre Positionen glattstellen und ihre Bücher frühzeitig schließen. Aber 2020 war ein Jahr wie kein anderes, und es würde uns nicht überraschen, wenn in dieser Woche neue Mehrmonatshochs und -tiefs an den Devisenmärkten markiert werden. Tatsächlich gibt es einen Präzedenzfall. Sowohl der EUR/USD als auch USD/JPY haben in der Tat signifikante Breakouts oder andere wichtige Meilensteine in der Thanksgiving-Woche erreicht. Werfen wir dazu kurz einen Blick auf die folgenden Charts:

Im Jahr 2019 erreichte der USD/JPY am Tag vor Thanksgiving ein Sechsmonatshoch, während der EUR/USD am Tag nach Thanksgiving ein Monatstief erreichte. Im Jahr 2018 gab es keine Meilensteine, aber im Jahr 2017 markierten EUR/USD und GBP/USD ein Einmonatshoch am Thanksgiving Day, während der USD/JPY am Tag vor Thanksgiving auf ein Zweimonatstief fiel. Im Jahr 2016 rutschte der EUR/USD in der Thanksgiving-Woche auf den tiefsten Stand seit elf Monaten und der USD/JPY kletterte bis auf ein Siebenmonatshoch. Im Pfund Sterling gab es in diesem Jahr keine signifikante Bewegung. Im Jahr 2015 fielen EUR/USD und GBP/USD in der Thanksgiving-Woche auf ein Siebenmonatstief, während der USD/JPY sich konsolidierte. In den meisten Fällen setzte sich der Trend, der unmittelbar vor den Feiertagen herrschte, fort.

Wir sind noch weit entfernt von irgendwelchen Mehrmonatshochs oder -tiefs im USD/JPY, aber das Zweimonatshoch des EUR/USD liegt nur 100 Pips entfernt. Die Geschichte mahnt uns, in den nächsten 24 bis 72 Stunden nicht in Selbstgefälligkeit zu verfallen. Die US-Märkte sind am Donnerstag geschlossen, aber in anderen Teilen der Welt werden Währungen weiterhin rund um die Uhr gehandelt. Am Mittwoch stehen eine Reihe von US-Wirtschaftsberichten auf der Agenda, darunter die zweite BIP-Schätzung, die persönlichen Einkommen, die Privatausgaben, die Verkäufe neuer Häuser und der Auftragseingang langlebiger Güter. Angesichts der Datenfülle könnte es größere Kursbewegungen geben, die jedoch eher von Coronavirus-Schlagzeilen oder den politischen Aktionen von Präsident Donald Trump überschattet werden könnten.