Tesla - Vorschau auf die Quartalszahlen: Von der Kunst, Träume zu verkaufen, aber keine Autos

 | 24.04.2019 10:16

An Tesla - dem Unternehmen und der Aktie - haben sich schon immer die Geister geschieden. Gläubige Anhänger der Firmenmission, ökologisch nachhaltige, Elektroautos zu produzieren, wie es Teslas Gründer und CEO Elon Musk verspricht, streiten sich seit Jahren mit Ungläubigen, die das Unternehmen als untragbar und seinen CEO als falschen Propheten ansehen, der Tagträume verkauft.

Die Märkte allerdings, haben überwiegend den Traum gekauft. Das heißt, bis vor kurzem, als Teslas Probleme zu liefern eskaliert sind und Elon Musks Verhalten zusehends Rätsel aufgibt.

Tesla (NASDAQ:TSLA) wird am Mittwoch, dem 24. April, nach Handelsende an der Wall Street sein Ergebnis vom Q1 vorlegen. Der Durchschnitt der Schätzungen geht von einem Umsatz von 5,77 Mrd USD bei einem Verlust von 0,87 USD pro Anteilsschein aus. Allerdings sind Teslas Zahlen häufig nicht belastbar. Musk und Co greifen gern auf die kreative Buchführung zurück, um bestimmte Ziele in einzelnen Quartalen zu erreichen, vor allem wenn Musk wieder einmal verspricht, dass das nächste Quartal ein profitables sein wird. Für einen realistischeren Blick auf die tatsächliche Situation sind Produktions- und Auslieferungszahlen weitaus aussagekräftiger als die Bilanz.

h3 Kernmission bleibt Vision/h3

Eine Utopie von nachhaltiger Energie und elektrischen Autos war immer eine Hauptkomponente von Teslas Attraktivität. Und es ist Musks Kraft als Visionär, die es ihm ermöglichte, Investoren davon überzeugen zu können, dass dieser schöne, wenn auch unwahrscheinliche Traum unter seiner Führung zur Realität werden könnte. Vor dreizehn Jahren, im August 2006, enthüllte Musk auf dem Unternehmensblog seinen Masterplan :

“Baue einen Sportwagen. Nutze die Einnahmen davon, um ein erschwingliches Auto zu bauen. Nutze die Einnahmen davon, um ein noch günstigeres Auto zu bauen.”

Und die harten Tatsachen? Tesla brauchte 10 Jahre, um Musks Plan auch nur ansatzweise zu verwirklichen. Die Firma produzierte schließlich ein paar Autos, die für 80 bis 120 Tsd. USD verkauft wurden, bevor sie im März das Model 3 für 35.000 USD einführte.

Um sich einen Platz auf der Warteliste für das Model 3 zu sichern, waren Berichten zufolge, 500.000 Leute bereit, eine Anzahlung von 1.000 USD zu leisten, was Tesla 500 Mio USD an Kapital in die Kassen spülte.