Technologieaktien könnten noch viel tiefer fallen
Michael Kramer | 20.09.2020 09:25
Der NASDAQ 100 ETF (NASDAQ:QQQ) ist seit seinem Höchststand am 2. September um mehr als 10% gefallen und die Verluste könnten noch viel schlimmer werden. Der Optionsmarkt wird wieder aktiv, wo bei einigen großen Technologieaktien bemerkenswerte Käufe an Put-Optionen und Verkäufe von Calls zu verzeichnen sind, die vermuten lassen, dass die Händler auf sinkende Kurse wetten. Das letzte Mal, dass wir diese Art von Aktivität erlebten, war um den 28. August herum, kurz bevor der Markt seinen Höhepunkt erreichte.
Am 16. September gab es eine gewaltige Zunahme der Spread-Transaktionen über mehrere Technologie-Werte wie Facebook (NASDAQ:FB), Apple (NASDAQ:AAPL) und Microsoft (NASDAQ):MSFT). Händler schienen darauf zu wetten, dass diese Aktien bis Mitte Oktober von ihren aktuellen Kursen abweichen würden.
Der Technologiesektor war einer der heißesten am Markt. Der NASDAQ 100 ETF stieg gegenüber seinen Tiefstständen im März um über 60%, womit die Bewertungen einige ihrer höchsten Niveaus seit Jahrzehnten erreichten. Nichts verkörpert besser wie weit die Bewertungen hochgeschossen sind, als der Börsengang von Snowflake (NYSE:SNOW), dessen Kurs sich am ersten Handelstag mehr als verdoppelt hat, womit die Bewertung des Unternehmens etwa das 110-fache des Umsatzes erreichte.
h2 Wetten auf fallende Kurse/h2Die Open Interest-Niveaus für Facebooks 270 Dollar-Puts und Calls mit Fälligkeit am 16. Oktober stiegen um jeweils rund 12.000 Kontrakte. Die Daten zeigen, dass die Puts für ungefähr 12,55 USD pro Kontrakt gekauft wurden, während die Calls für ungefähr 13,10 USD pro Kontrakt verkauft wurden. Dadurch entsteht eine bärische Spread-Transaktion, die darauf hindeutet, dass Facebook zum Zeitpunkt des Ablaufs mindestens unter 270 US-Dollar liegen wird.
Darüber hinaus verzeichnete Apple eine ähnliche Spread-Transaktion, ebenfalls für den 16. Oktober. Für Apple waren es jedoch die 115-Dollar-Puts und -Calls, die gehandelt wurden. Das Open Interest am 16. September stieg um etwa 30.000 pro Stück. Auch Microsoft verzeichnete eine ähnliche Transaktion mit Fälligkeit am 16. Oktober. Die Zahl der Puts und Calls im Wert von 210 USD erhöhten sich um jeweils rund 6.000 Kontrakte, wobei die Puts gekauft und die Calls verkauft wurden.
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Die bärischen Spread-Transaktionen deuten darauf hin, dass jemand entweder darauf setzt, dass diese großen Technologietitel fallen, oder sein Long-Portfolio gegen einen möglichen tiefen Rückgang der Indizes absichert.
h2 Technische Ausgangslage/h2Aus technischer Sicht scheint ein weiterer Rückgang des QQQ ETF möglich zu sein. Der ETF hat seinen Aufwärtstrend deutlich gebrochen, der seit Anfang April bestand. Dieser Aufwärtstrend riss am 8. September zum ersten Mal; das Reißen dieses Aufwärtstrends kann eine signifikante Trendänderung für den Index signalisieren. Sollte der ETF das Unterstützungsniveau um 265 USD durchbrechen, könnte dies dazu führen, dass der ETF auf rund 250 USD, um weitere 7% fällt.
Da der ETF und der NASDAQ 100 Index bereits so stark gesunken sind, kann man sich kaum vorstellen, dass es noch weiter abwärts geht. Da die Bewertungen für viele dieser Aktien jedoch immer noch auf einem sehr hohen Niveau liegen und der Index dramatisch von seinem Tief abweicht, ist die Annahme eines weiteren Rückgangs wahrscheinlich vernünftiger, als es scheint.
Haftungsausschluss: Michael Kramer und die Kunden von Mott Capital besitzen AAPL und MSFT.
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