apano GmbH | 09.03.2020 11:12
Dass das heute einen ganz schlechter Börsenstart werden wird, war bereits am Wochenende klar. Am Samstag erklärte der Libanon, eine heute fällige werdende Staatsanleihe über 1 Mrd Euro nicht zurück zahlen zu können. Das wird den Druck auf alle Anleihen unterhalb Top-Bonität weiter erhöhen. Die Creditspreads schnellen ja bereits seit Tagen hoch, was zeigt, dass die Angst vor Firmenpleiten mittlerer Qualität rasant zunimmt. Ganz schlimm in diesem Zusammenhang die Nichteinigung der Opec mit Russland über eine Kürzung der Ölförderquoten wegen des Coronavirus bedingten Nachfrageeinbruchs. Als Saudi-Arabien nach der Weigerung Russlands verkündete, sowohl die Preise massiv zu senken als auch die Förderung zu erhöhen, brachen am Ölmarkt die Dämme. Dies zeigte sich schon gestern in den Aktienkursen des Nahen und Mittleren Ostens. Der Preissturz von in der Spitze um 30% war aber definitiv eine Übertreibung, derzeit liegen die Kurse für Brent und WTI bei -20% ggü. Freitagabend. Das mag für den Verbraucher und die Airlines gut sein, ist aber für viele Firmen – insbesondere aus dem US-High Yield Bereich - ein massives neues Problem. Zudem belastet der Preisverfall etliche Förderstaaten, aus dem Bereich der Schwellenländer z.B. Mexiko. Der Peso verliert aktuell 6,6% zum Euro. Also auch eine Verschärfung der Währungsverwerfungen. Die US-Futures wurden kurz nach Start in die Warteschleife gestellt. Das sieht eine Regel der CME vor für den Fall, dass die Kurse nach dem Wochenende um 5% steigen oder fallen. Offiziell geht es also erst um 14:30 MEZ weiter. Bis dahin darf spekuliert werden, was die US-Anleger machen werden. Wir haben am Freitag die Positionen in beiden apano-Fonds - Apano Hi Strategie 1; Apano Global Systematik Fv - weiter reduziert. Der apano Global Systematik liegt im 1-Monatszeitraum auf Platz 3 in einer Liste aus 240 weltweit investierenden Aktienfonds. Der Stand des apano-Stimmungsindex und seiner Komponenten signalisiert heute erneut Panikstimmung. Wegen der neu entstandenen Verwerfungen werden wir dieses Mal jedoch nicht antizyklisch zukaufen, sondern im Fall einer Fortsetzung der intraday-Erholung den Investitionsgrad weiter absenken. Das Coronavirus bevorzugt kühle Temperaturen, es ist nach aktuellem Stand aber keineswegs erwiesen, dass es deswegen im Frühling seine Aktivität einstellt. Die offiziellen Zahlen aus China suggerieren eine perfekt laufende Eindämmung – aber ist das glaubhaft?
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