Täglicher Kommentar der apano-Fondsberater - 8. Januar 2024

 | 08.01.2024 12:56

Der Hang Seng Tech Index verliert heute früh 3,2%, was mit der Festnahme eines führenden Managers der Autosparte des finanziell schwer angeschlagenen Evergrande-Konzern zusammen hängen kann. Der Index steht damit nun auf dem tiefsten Stand seit November 2022. In Festlandchina sank der CSI 300 um 1,3% und auch Australien verbucht leichte Kurverluste. Die deutschen Auftragseingänge sind im November zwar um 0,3% geklettert, erwartet war jedoch ein Anstieg von 1%. Zudem sei das Verbrauchervertrauen derzeit wieder rückläufig, meldet der Handelsverband Deutschland. Der DAX zeigt sich trotzdem heute früh stabil. Im STXE 600 stehen die Energiewerte (NYSE:XLE) unter Druck, was einerseits daran liegt, dass Saudi Arabien angekündigt hat, weltweit seine Ölpreise zu senken. Zum andern muss Shell (ETR:R6C0) eine große Abschreibung auf sein Q4-Ergebnis vornehmen. Auch der Sektor Telekommunikation startet schwächer in die Woche: Telefonica (ETR:O2Dn) will mit hohen Rabatten Neukunden gewinnen. Zudem steht der Sektor der Bergbauwerte unter Druck. Die Top-Verlierer im STXE 600 sind heute früh die drei BP (LON:BP), Shell und Total (EPA:TTEF), der Rohstoffkonzern Glencore (LON:GLEN) und Prosus (AS:PRX) wegen seiner Beteiligung an der chinesischen Tencent (HK:0700), die ein Schwergewicht im Hang Seng Tech Index ist.

Die US-Börsen (ETR:SXR4) haben am Freitag mit lustlosem Grundton geschlossen. Das dürfte an den weiter steigenden Zinsen gelegen haben: die Renditen der zehnjährigen Staatsanleihen kletterten auf 4,05%. Da ist kurzfristig keine Entwarnung in Sicht: die FED-Präsidentin von Dallas warnte am Samstag davor, dass die US-Notenbank gezwungen sein könnte, die kurzfristigen Zinsen wieder anzuheben. Denn es sei ja geplant gewesen, die Finanzierungbedingungen zu erschweren, um die Inflation zu bändigen. Das werde durch den scharfen Rückgang der langfristigen Renditen konterkariert. Würde dies wiederum die Inflation neu befeuern, hätte die FED keine andere Wahl. Deshalb sei eine weitere Zinsanhebung – im Gegensatz zur Meinung des Marktes – noch nicht vom Tisch. Die derzeitigen 4% für die Ton angebenden zehnjährigen Treasuries könnten bereits wieder der Startschuss sein für ein Anziehen der Nachfrage, was wiederum in Inflation münden könnte, so zitiert CNBC Lorie Logan. Zwar weise die Entwicklung der Preise derzeit in die richtige Richtung, jedoch sei dies nicht gewährleistet ohne ausreichende restriktive Finanzkonditionen. Ansonsten wichtig heute: Die Dow Jones-Komponente Boeing (NYSE:BA) verliert vorbörslich 7% wegen des neuen Problems mit der 737 MAX 9. Republikaner und Demokraten haben sich im Grundsatz auf das neue Haushaltspaket geeinigt. Zwar sind noch einige wichtige Punkte offen, aber es sieht danach aus, dass diese Mal ein drohender Shutdown verhindert werden kann.

Die US-Konjunkturdaten vom Freitag fielen gemischt aus: der ISM-Index Service fiel mit 50,6 deutlich schwächer aus als prognostiziert (52,5) und als im November (52,7), jedoch legten die US-Neuaufträge im November mit +2,6% noch etwas stärker zu als erwartet. Die Zahl der Neubeschäftigungen stieg im Dezember mit +216T deutlich stärker an als geschätzt (170T), jedoch wurden die Vormonate abwärts revidiert. Die Stundenlöhne kletterten um 0,44%  bzw. 4,1%, beides lag leicht über den Prognosen. Soeben wurde gemeldet, dass das Industrievertrauen in der Eurozone im Dezember mit -9,2 nach -9,5 besser ausfiel als erwartet (-10,9). Ebenso das Verbrauchervertrauen (-15 nach -16,9) und die Wirtschaftsstimmung: 95,6 (Prognose 94,0 / Nov 93,8).       

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Der APX gewinnt 2 Punkte, weil der Goldpreis fällt (Risk off – Indikator). Auslöser sind jedoch die gestiegenen Zinsen. Die DAX-Vola ist wieder leicht rückläufig (+1).     

Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert