apano GmbH | 31.08.2022 13:00
Die August-Werte des chinesischen Einkaufsmanagerindex waren einigermaßen zufrieden stellend. Der Service-Sektor verharrte mit 52,6 im expansiven Bereich, die Industrie-Komponente blieb kontraktiv, verbesserte sich aber auf 49,4. Dennoch gaben Chinas Aktienindizes im Schnitt über 1% nach. Der Rückgang im Shanghai Composite Index ist für den apano-Stimmungsindex Punkte relevant (-2). Frankreich meldete heute früh einen unter den Prognosen liegenden 6,5% Anstieg der Teuerung im August, was einen kleinen Rückgang ggü. Juli bedeutet. Um 11:00h veröffentlicht Eurostat die Inflationsdaten für den Euroraum. Erwartet wird wie im Juli ein Anstieg der Jahresteuerung um 8,9% und eine Kerninflationsrate von 4,1 nach 4,0%. Für den privaten Konsum verzeichnet Frankreich einen Rückgang um 0,8% im Juli, die Prognosen waren mit -0,3% deutlich besser. Die US-Börsen (ETR:SXR4) hatten gestern entgegen der freundlichen Futures im Kassahandel nachgegeben. Die Daten zum Verbrauchervertrauen waren viel höher ausgefallen als erwartet, was aber als Argument für die US-Notenbank interpretiert wurde, mit den aggressiven Zinserhöhungen auf dem richtigen Weg zu sein. FED-Gouverneur Williams sagte, dass die Notenbank wahrscheinlich ein Stück in die restriktive Zone vorrücken müsse, es sei wohl erforderlich, eine Zinsrate von über 3,5% anzupeilen. Wahrscheinlich müsse die US-Notenbank dann eine Zeitlang im restriktiven Bereich bleiben, eine Zinssenkung nächstes Jahr sei sehr unwahrscheinlich. Die erratische intraday-Kursentwicklung der Gas Futures hat den gestrigen Börsenhandel in Europa stark geprägt. Heute früh zieht die Benchmark, der Dutch Gas Base Future, bereits wieder um 5% an. Auslöser könnte sein, dass Gazprom (MCX:GAZP) ab Donnerstag seine Lieferungen an den französischen Versorger (NYSE:XLU) Engie (EPA:ENGIE) einstellen will wegen Unstimmigkeiten über die Bezahlung. Auch am Markt für Flüssiggas springen die Preise, Japan und Südkorea konkurrieren mit Europa um Lieferungen. Laut Bloomberg sind die beiden asiatische Staaten bestrebt, ihre LNG-Läger aufzufüllen. Europas Aktienmärkte entwickeln sich heute früh genau wie gestern sensibel konträr zum Gaspreis: sobald dieser zulegt, geben die Aktienindizes nach und umgekehrt. Erneut notieren Banken fest, Techs folgen der positiven Vorgabe des Nasdaq-Future und Basisrohstoffe profitieren davon, dass sich führende globale Bergbauunternehmen optimistisch zeigten, dass Chinas neue Stimuli die derzeit schwache Inlandsnachfrage ankurbeln könnte. Gestern noch hatten klagende chinesische Branchenvertreter einen Kursrutsch dieses Sektors ausgelöst. Ölwerte (NYSE:XLE) leiden unter dem Anstieg der US-Rohöllagerbestände (API) und unter der Vision einer Einigung mit dem Iran im September. Die Mitte Juni begonnene Abflachung des Renditeanstieges der deutschen Langläufer ist ab heute im apano-Stimmungsindex Punkte relevant (+4). S&P 500 sowie STXE 600 verlieren dagegen 6 bzw. 4 Punkte. Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.
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