Täglicher Kommentar der apano-Fondsberater - 26. Januar 2023

 | 26.01.2023 11:29

Der S&P 500 hat gestern zwei Tests bestanden: zunächst rutschte er wieder zurück in seinen gerade nach oben verlassenen Abwärtstrend und unter seinen 200-Tage-Durchschnitt. Aber dann kam es nicht zu verstärkten Anschlussverkäufen, sondern zu einer prompten und beeindruckenden „buy the dip“-Reaktion. Da nach Börsenschluss sowohl Tesla (NASDAQ:TSLA) als auch IBM (NYSE:IBM) und AT&T (NYSE:T) ordentliche Zahlen vorlegten und zudem Chevron (NYSE:CVX) sowohl einen massiven Aktienrückkauf als auch eine Dividendenerhöhung ankündigte, ist eine Fortsetzung der positiven Entwicklung heute durchaus denkbar. Um sich aus seinem seit 6. Januar bestehenden richtungslosen Tradingband zu befreien, müsste der Index nun aber auch die 4020 hinter sich lassen. Die kanadische Notenbank hat gestern ihren Leitzins um 0,25% erhöht und die verlangsamte Gangart mit der verbesserten Inflationslage begründet. Das wurde unmittelbar auf die zu erwartende Aktion der FED am 1. Feb übertragen: der USD gab innerhalb von Sekunden um fast 0,5 Cents zum Euro nach – interessanterweise passierte das nahezu zeitgleich mit dem Beginn der o.a. Kehrtwende des S&P.   
Wichtige US-Daten bis zum Wochenende sind u.a. das US-BIP im 4. Quartal (Prognose: annualisiert +2,6%) und im Gesamtjahr (Prognose: +2,1%), die wöchentlichen Anträge auf Arbeitslosenhilfe (hier wird ein Anstieg von 190T auf 205T und der Beginn einer Trendwende erwartet), die persönlichen Einkommen/Ausgaben, das Michigan Verbrauchersentiment und insbesondere der PCE-Deflator, der zuletzt einen Anstieg der Konsumentenkosten um 4,3% zeigte. Diese Kennzahl wird von der FED intensiv beobachtet.  

Ausgesprochen gut gelaunt meldet sich der Hang Seng Tech Index aus den Neujahrsferien zurück: +4%. Sein großer Bruder, der Hang Seng Index, gewann immerhin auch 2,4%. Stimulierend wirkten positive Berichte über lebhaften Tourismus und das Ausgabeverhalten während des Lunarfestes, was auf eine zunehmende Rückkehr zur Normalität des Alltagslebens in Hongkong und China hindeute. Da der Techsektor inzwischen aber als kurzfristig überkauft gilt, setzen Beobachter darauf, dass nun Festlandchinas Aktien zur Aufholjagd ansetzen.        

Der STXE 600 nimmt nach mehrtägiger Pause wieder etwas Fahrt auf. Unter Druck hingegen der Sektor Getränke und Nahrung - hier enttäuschte das Nordamerika-Geschäft im Report der STXE 50-Komponente Diageo (LON:DGE).  Aus dem Techsektor erfreuen Nokia (HE:NOKIA) und ST Microelectronics mit guten Zahlen. Dass letztere von lebhafter Nachfrage nach Automobil-Chips berichtete, treibt den Kurs von Infineon (ETR:IFXGn). Beim SAP-Bericht stört die Analysten der starke Rückgang des freien Cashflow, sie warten deshalb auf die Telefonkonferenz. Im Automobilsektor fallen die schwachen Zahlen der Volvo-LKW Sparte auf. Dass Kreml-Sprecher Dmitri Peskow die geplanten Lieferungen schwerer Kampfpanzer als „direkte Beteiligung“ am Ukrainekrieg bezeichnet, darf nicht völlig ignoriert werden. Denn es könnte als Vorstufe einer neuen Eskalation verstanden werden.     

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Was plant die EZB? An den Märkten gilt als sicher, dass sie die Zinsen im Februar um 0,5% anheben wird und als hoch wahrscheinlich, dass sie im März einen Schritt in gleicher Höhe machen wird. Der Einlagenzins läge dann bei 3%. Die meisten Beobachter gehen davon aus, dass es anschließend noch eine bis maximal zwei 0,25%-Erhöhungen im 2. Quartal geben wird. Aber hier lässt sich die EZB nicht in die Karten schauen, Ratsmitglied Fabio Panetta soll laut CNBC gesagt haben, dass sie sich derzeit noch nicht festlegen wolle. Es ist aber in jedem Fall davon auszugehen, dass sie vorerst zumindest ihre falkenhafte Rhetorik beibehalten wird.

Der APX verliert einen Punkt wegen eines marginalen Kursrückgangs der spanischen Staatsanleihen.

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