Täglicher Kommentar der apano-Fondsberater - 25. März 2021

 | 25.03.2021 12:58

Die US-Börsen zeigten sich gestern erneut konträr: defensive „Low Vola“- Werte sowie Akten aus dem Infrastrukturbereich präsentierten sich freundlich, Nasdaq 100 und Russell 2000 standen kräftig unter Druck. Der Russell hatte zunächst versucht, den hohen Vortagesverlust aufzuholen, bevor er dann von einem neuen Schwächeanfall geschüttelt wurde. Es ist zu früh zu sagen, dass das Anlegersentiment gedreht hätte, statt „buy the dip“ nun „sell the highs“. Denn so kurz vor Quartalsende ist es durchaus möglich, dass lediglich die immer noch ansehnlichen Gewinne eingestrichen werden. Aber es bleibt fest zu halten, dass der Russell jetzt fast 10% von seiner Spitze verloren hat. Beim Nasdaq verwunderte, dass der Index so schwach performte, obwohl die US-Renditen zurück kamen. Damit wurde diese Korrelation erstmals seit vielen Tagen außer Kraft gesetzt und indizierte, dass die Anleger sichere Häfen suchten, wofür auch die Stärke der defensiven Sektoren spricht. Janet Yellen will den US-Banken erlauben, wieder Dividenden zu zahlen und eigene Aktien zurück zu kaufen, was den Sektor trotz fallender US-Renditen stabilisierte. Japan heute früh mit +1% robust, gefragt waren Gebrauchsgüterhersteller und Finanzwerte. In Hongkong verlor der Hang Seng Tech Index ein Prozent, der breite Hang Seng Index hingegen legte um 0,2% zu. Akuter Grund für die Unterperformance der asiatischen Techaktien dürfte sein, dass die amerikanische Finanzaufsicht SEC gestern mit Ablauf der 90 Tage - Frist entschieden hat, die damals von der Trump-Regierung angeordneten verschärften Regeln für das Listing an US-Börsen anzunehmen. Es geht um Standards in der Buchführung der Unternehmen, den Beweis, dass sie nicht im Besitz oder unter Kontrolle einer ausländischen Regierung stehen und um Offenlegung des Namens, falls im Board of Directors ein Mitglied der Chinesischen Kommunistischen Partei sitzt. Die gestrige Schwäche des Nasdaq ist zum Teil auch hierauf zurück zu führen, denn Unternehmen wie Baidu (NASDAQ:BIDU) und Pinduoduo zählten mit Verlusten von mehr als 8% zu den größten Verlieren. Unserem Stimmungsindex-Indikator Shanghai Composite Index gelang es heute früh, exakt auf der wichtigen 200-Tage-Linie seinen Sinkflug zu stoppen. Wie auch beim Russell 2000 steht der Rückgang mit -9,86% seit seinem Februarhoch nur noch einen Wimpernschlag entfernt von einer Einstufung als „Korrektur“. Bereits viel weiter sind CSI 300 und China A 50: mit -17% innerhalb weniger Wochen stehen sie an der Schwelle zum Bärenmarkt.

Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.

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