Täglicher Kommentar der apano-Fondsberater - 25. Juni 2020

 | 25.06.2020 12:14

Dass das Weiße Haus  erwägt, neue Strafzölle auf Waren aus Europa zu erheben, war einer der Faktoren, warum gestern die Kurse einbrachen. Zwar sind die USA dazu von der WTO legitimiert als Revanche für unerlaubte Subventionen bei Airbus (PA:AIR) und das Thema ist nicht neu und auch die Summe nicht horrend, aber anscheinend verunsichert schon die bloße Vorstellung, dass das Schreckgespenst „Strafzölle“ wieder an die Börsen zurückkehrt. Tokio berichtet über 48 (gestern 55) neue Covid-Erkrankungen. Eine der Bedingungen für weitere Lockerungen ist, dass die Fallzahlen im  wöchentlichen Durchschnitt unter 20 pro Tag liegen. Auf der Gegenseite sind mehr als 50 Neuinfektionen eine der Voraussetzungen für einen neuerlichen Lockdown. Da in den USA nach einer kurzen Beruhigungsphase mittlerweile wieder  mehr als 30.000 Menschen täglich neu erkranken, wächst die Angst vor einem Wiederabflachen der zaghaft begonnenen Wiederbelebung der US-Wirtschaft. Großer Verlierer gestern die Reisebranche - ein Zeichen für wieder wachsende Anlegersorgen, dass die Normalisierung des Lebens sich verzögert. Die US Rohöl-Lagerbestände stiegen um 1,4 Mio auf 540,7 Mio Barrel, das ist die dritte Woche in Folge mit Rekordstand. Der Ölpreis reagierte mit heftigen Abgaben. Die tägliche US-Rohölproduktion stieg um 500T auf inzwischen wieder 11 Mio Barrel / Tag, nachdem ein Tropensturm die offshore-Förderung im Golf von Mexiko für einige Tage unterbrochen hatte. Der IWF hat seine im April vorgelegte Prognose für die Weltwirtschaft offiziell revidiert: statt -3% werden nun -4,9% für 2020 erwartet. Eine Absenkung hatte der IWF jedoch bereits vor Wochen angekündigt. Begründet wird sie mit den unmittelbaren Auswirkungen des globalen Lockdowns, der umfangreicher ausfiel als im April erwartet. Zudem glaubt der IWF, dass Angstsparen zu reduzierten Konsumverhalten führen könnte. Deshalb wird die Erwartung für 2021 von +5,8% auf +5,4% zurück geschraubt. Der apano-Stimmungsindex verliert heute vier Punkte wegen der anziehenden Volatilität und des Rückgangs im DAX. Da sowohl STXE 600 als auch S&P 500 seit gestern Nachmittag unterhalb ihres seit März laufenden Aufwärtstrends notieren, sind wir in hoher Alarmbereitschaft.

Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.