Täglicher Kommentar der apano-Fondsberater - 23. März 2020

 | 23.03.2020 13:52

Die an den letzten Freitagen stets zu beobachtende Erholung im US-Schlussgeschäft fiel dieses Mal nicht nur aus, sondern zum Handelsschluss verstärkten sich sogar die Abgaben. Auch nach dem Wochenende zunächst keine Entspannung in Sicht: gleich nach der Eröffnung des US-Futureshandels kam es zu heute Nacht einem weiteren Ausverkauf. Die Börsen in Asien bleiben davon nicht unbeeindruckt, konnten sich aber zumindest vom Ausmaß her dem Kursrutsch teilweise entziehen. In China wurden erneut keine Ansteckungen gemeldet (abgesehen von einreisenden Personen), Südkorea meldet mit 64 Neuerkrankten den niedrigsten Stand seit 29. Februar. Auch in Europa starten die Aktienmärkte zwar schwach in die Woche, machen aber den Kursrutsch der US-Börsen nur zur Hälfte mit, gemessen am Verlauf des STXE 600 vs S&P 500-Futures seit Xetra-Schluss. Die relative Stabilität in Fernost und Europa hängt mit der auf der Zeitachse verschobenen Ausbreitung von Covid-19 zusammen. Über den USA stürzt jetzt erst der Himmel ein – diese Woche werden nun erstmals Konjunkturzahlen in den USA veröffentlicht werden, welche das verheerende wirtschaftliche Ausmaß tatsächlich zeigen. Zudem gibt es einen Überbietungswettbewerb der Analysten, wer die schlechteste Prognose für Q2 abgibt. Goldman Sachs (NYSE:GS) preschte letzte Woche mit -25% vor, aber Morgan Stanley (NYSE:MS) übertrumpfte den Wert am Sonntag mit -30%. James Bullard, der FED-Gouverneur von St. Louis, liegt unangefochten an der Spitze: er kalkuliert mit -50% in Q2, begleitet von einer Arbeitslosenquote von 30%. Zusammen mit den exponentiell steigenden Zahlen der an Covid-19 Erkrankten und den Bildern von menschenleeren Straßen keine Stimmung, in der US-Anleger „long“ gehen. Dass meine Einschätzung seit Freitag  nicht mehr ganz so rabenschwarz ist - wir waren mit die allerersten Bären - hatte ich im Blog  begründet: wir nähern uns Buchwerten. Covid-19 ist kein Weltkrieg, es wird in ein paar Monaten wieder Normalisierung einkehren. Notenbanken und Politik feuern aus allen Rohren. Heute kommt hinzu: der recht stabile FTSE MIB (Mailand) zeigt, wieviel Schlimmes mittlerweile eingepreist ist. Dagegen stehen aber weiterhin zwei begründete Ängste: geht Notenbanken und Staaten das Geld aus, bevor Ruhe an den Märkten einkehrt? Die FED hat angeblich schon 50% ihrer Munition verschossen. Wird es eine unvermeidbar Spirale von Firmenzusammenbrüchen geben? Die Creditspreads schießen heute auf ein neues Zyklushoch.

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