Täglicher Kommentar der apano-Fondsberater - 23. Juni 2023

 | 23.06.2023 12:09

Die beeindruckende Rallye der Nasdaq-Schwergewichte hat auch gestern wieder die Tristesse des breiten US-Marktes überdeckt. Mit Ausnahme einiger weniger Bereiche wie z.B. defensive Haushaltsgüter verzeichneten die meisten Aktien Kursverluste. Auf Indexebene war davon jedoch nicht zu spüren. Während aber die US-Notenbank nicht „hawkisher“ ist als nach der letzten Sitzung, überraschten in Europa Norwegen und UK mit Zinserhöhungen, die mit 0,5% doppelt so hoch ausfielen wie erwartet. In den Reihen der EZB sind die Meinungen gespalten, was natürlich an derer multinationalen Zusammensetzung mit jeweils eigenen Interessen liegt. Für den Juli gilt eine Zinsanhebung als sicher. Was den September betrifft, bremsen einige Vertreter Isabel Schnabel aus und weisen darauf hin, das bis dahin noch Einiges an zu berücksichtigenden Konjunkturdaten einfließen wird.  Den europäischen Aktien gelang gestern danke der robusten US-Indizes eine Eingrenzung der Verluste vom Vormittag. Jedoch drücken die negativen Vorgaben aus Fernost heute die zyklischen Branchen erneut nach unten. Dank robuster defensiver Sektoren legt der STXE 50 jedoch leicht zu, während beim mit zyklischen Werten bestückten DAX der Rückgang aktuell 0,6% beträgt.

Aus Asien kamen mehrere Nackenschläge: MSCI verwehrt Südkorea weiterhin den Rang eines Industrielandes, mit ein Grund, weshalb der KOSPI heute 0,9% nachgab. Japan verlor wegen enttäuschender Konjunkturdaten 1,5%. Die Geschäftsaktivität hat sich laut einem Report der Jibun Bank verlangsamt: der Einkaufsmanagerindex fiel von 54,3 im Juni auf 52,3. Das verarbeitende Gewerbe weist sogar einen kontraktiven Stand aus. Mit dem heutigen Kursrückgang droht der Nikkei, aus seinem steilen Aufwärtstrend zu fallen. Hongkongs Anleger sind weiter auf dem Rückzug: -1.9%. Chinas Börsen bleiben auch heute wegen des Drachenbootfestes geschlossen.    

Großbritannien meldete heute früh ein Anstieg der Einzelhandelsumsätze im Mai oberhalb der Erwartungen. Der Eurozonen-Sammelindex fiel für Juni mit 50,3 in der heutigen ersten Veröffentlichung schwächer aus als mit 52,5 prognostiziert. Im Mai betrug der Stand noch 52,8. Die Service-Sparte war mit 52,4 weiter klar expansiv, jedoch lagen die Erwartungen mit 54,5 höher. Im verarbeitenden Gewerbe beschleunigte sich die Kontraktion von 44,8 im Mai auf 43,6. Hier war ein unveränderter Stand erwartet worden. Das ist eine ungute Tendenz vor dem Hintergrund aggressiver europäischer Notenbanken und begründet, warum heute früh Branchen gesucht werden, die weniger Konjunktur anfällig sind. Aus der Kurve fliegt zur Stunde Siemens Energy (ETR:ENR1n) mit -30% nach einer Gewinnwarnung. Der schwache Eurozonenindex drückt deutlich auf die Renditen der Euroland-Staatsanleihen: der Bund-Future sprang unmittelbar von 133 auf 134,24. Die Versteifung der negativen Zinskurve zwischen kurzen Zinsen (Notenbank abhängig) und langen Laufzeiten (Konjunkturerwartungen) sind ein schädlicher Mix für das Bankengeschäft, weshalb dieser Sektor heute neben Energie am stärksten nachgibt.  

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Dem APX bringt die Rallye der Euroland-Staatsanleihen via Spanien +1 Punkt.  

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert