Täglicher Kommentar der apano-Fondsberater - 23. Februar 2024

 | 23.02.2024 12:50

Mit +16,5% wurde Nvidias Zahlenwerk gestern in New York frenetisch gefeiert. Damit nicht genug: vorbörslich steigt der Kurs um weitere 2%. In Anbetracht der von dem Unternehmen überaus positiv eingeschätzten Zukunftserwartungen sehen viele Analysten die Aktie als bei weitem nicht überbewertet an und haben deshalb ihre Kursziele teils drastisch erhöht. Nvidia (NASDAQ:NVDA) ist der Schaufelbauer im Goldrausch um die Themen AI und hoch performende Computer. Davon mitgezogen wurden gestern fast alle Firmen, die zumindest mit einem nennenswerten Teil ihres Geschäftes mit der Fantasie um künstliche Intelligenz verwoben sind. Während der Sektor Halbleiter – zusätzlich stimuliert durch Advanced Micro Devices (NASDAQ:AMD) und Broadcom (NASDAQ:AVGO) – bis US-Handelsschluss um mehr als 6% zulegte, fällt jedoch auf, dass es den Subbranchen Cloud und Cybersecurity trotz solider Zugewinne nicht gelang, ihre Kursrückgänge der letzten Tage komplett auszuradieren. Die Investoren kauften zwar gestern die ganze Palette der Techs zurück, jedoch dürfte zunehmend selektiert werden, wer noch genügend Bewertungsspielraum hat und wer als „Trittbrettfahrer“ in der langen Rallye ungerechtfertigt stark mitgezogen wurde. Mit Unternehmen wie Cisco (NASDAQ:CSCO) und Palo Alto Networks (NASDAQ:PANW) haben in dieser Saison ja durchaus auch prominente Firmen die hochgesteckten Erwartungen verfehlt. Was uns betrifft, sind wir mit dem apano Global Systematik gleich gestern zu Xetra-Börsenbeginn wieder massiv in Halbleiter und Global Titans eingestiegen. Wir hatten den Technologie-Sektor ja zuletzt stärker reduziert, um Nvidia abzuwarten. Mit dem Rückkauf von Cloud, Cybersecurity und Tech Equal Weight lassen wir uns hingegen Zeit – bei diesen oft kleinen und/oder stark fremd finanzierten Werten belastet zunehmend das Thema der wieder steigenden US-Zinsen. Das ist auch daran erkennbar, dass der Nebenwerteindex Russell 2000 gestern nur dank Sonderentwicklungen wie z.B. bei Super Micro (NASDAQ:SMCI) Computer nennenswert zulegen konnte, die Value-Komponente des Index stagnierte. Wir haben bei den US-Treasuries gestern erneut die Allokation verringert, die US-Renditen entwickeln eine Tendenz, die uns nicht gefällt. Aktuell werfen 10y Staatsanleihen 4,35% ab, angeschoben von den Kurzläufern: Einjahrestitel liegen wieder bei über 5%. Das droht, auch für den breiten Markt wieder zu einer Belastung zu werden, weshalb wir verstärkt auf die zinsunsensiblen „Cash-Kühe“, die sich z.B. bei den Global Titans finden, setzen.

In Asien waren Japans Börsen wegen des Feiertags „Geburtstag des Kaisers“ geschlossen. Chinas Aktien legten erneut leicht zu – das war der neunte positive Tag in Folge – und Australiens S&P/ASX 200 kletterte um 0,4%. Europa konsolidiert heute den gestrigen Zugewinn aus. Bloomberg weist darauf hin, dass 4 europäische Megacaps (ASLM, SAP (ETR:SAPG), Novo Nordisk (NYSE:NVO) und LVMH (EPA:LVMH)) mehr als die Hälfte zu den bislang +3% in 2024 beitragen haben, obwohl sie nur 10% Gewicht im STXE 600 haben. Insofern baue sich - ähnlich wie in den USA - auch hier ein Konzentrationsrisiko auf. Auf Branchenebene schieben Air Liquide (EPA:AIRP) und BASF (ETR:BASFN) heute den Chemiesektor an, Mercedes (ETR:MBGn) erneut den Automobilsektor. Am unteren Ende stehen die Telefondienstleister, insbesondere die Dt. Telekom (ETR:DTEGn) steht trotz solider Zahlen unter leichtem Verkaufsdruck. Auch Versicherungswerte schwächeln, hier trennen sich Anleger von der Allianz-Aktie, obwohl auch diese einen per se guten Report vorgelegt hatte. Jedoch enttäuscht der Ausblick.

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Bundesbankpräsident Joachim Nagel hat sich heute früh gegen baldige Zinssenkungen ausgesprochen, was sich mit meiner These deckt, dass die EZB der FED den Vortritt überlässt. Die Bank of America (NYSE:BAC) ist zuversichtlich für eine Fortsetzung der weltweiten Aktienrallye. Die Kombination aus der AI-Story, die wohl die ganze Dekade prägen würde, allmählich optimistischer werdenden Konjunkturdaten und der Hoffnung auf baldige Erleichterungen der Geldpolitik seien eine ideale Konstellation. Steigende Renditen belasten den Goldpreis. Das bringt +2 im APX, da Risk off – Indikator.

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