Martin Garske | 22.11.2021 12:24
Die Aktienmärkte in Fernost schlossen uneinheitlich. Spitzenreiter war mit +1,5% der südkoreanische KOSPI, der von Käufen in den Halbleiteraktien Samsung (F:SAMEq) und SK Hynix profitierte. Hier stimulierte der optimistische Ausblick von Micron (NASDAQ:MU) Technologies. Auf der Gegenseite verlor Sydney 0,6%, erneut stand dort der Bankensektor unter Druck. Immer noch wirkte nach, dass die Großbank CBA letzte Woche vor einer Einengung der Gewinnmarge gewarnt hatte. Trotz des überraschend hohen Stimuluspaketes zeigten sich Japans Börsen lediglich stabil. In den USA waren am Freitag die Techwerte erneut begehrt, unter Druck stand hingegen der Russel 2000. Heute früh führt dessen Future jedoch die Aufwärtsbewegung der vier relevanten US-Indizes an. Die freundliche Tendenz könnte daher rühren, dass am Freitagabend (MEZ) das Repräsentantenhaus den 1,75 Bio USD schweren zweiten Teil des Infrastrukturpaketes („Build Back Better Act“) durchgewunken hat. Nächste Etappe ist nun der US-Senat. Nach zwei Verlusttagen startet der STXE 600 mit Zugewinnen in die neue Woche. Die Stimmung wird u.a. beflügelt von Chinas Zentralbank, die verbal auf einen Zinssenkungskurs einschwenkt. Der Shanghai Composite Index gewinnt einen Punkt im apano-Stimmungsindex. Es wäre noch verfrüht, den Verfallstermin vom Freitag bereits abzuhaken, oft zeigen sich die Auswirkungen erst im Verlauf des Montags. Zudem hängt nun in Europa das große Fragezeichen über den Handelssälen, inwiefern der Lockdown in Österreich Schule macht und ob die aktuelle Covid-Situation auf die konjunkturellen Perspektiven und die Gewinnerwartungen der hiesigen Unternehmen durchschlägt. Am Freitag waren die Renditen der Euro-Staatsanleihen - wegen der Suche nach Sicherheit - und deswegen der Euro unter Druck geraten. Im apano-Stimmungsindex spiegeln sich die Kapriolen der Rentenmärkte wider: deutsche Staatsanleihen signalisieren Krisenstimmung (-4), die südeuropäischen Pendants Entspannung (+4). Der Renditerutsch hatte am Freitag den Bankensektor mit -2,5% enorm belastet. Der andere große Verlierer war Öl gewesen – hier drückten Befürchtungen eines möglichen Nachfragerückgangs wegen verringerter Reiseaktivitäten und Ängste vor einer konzertierten Aktion der Staaten (Verkäufe aus den Reserven). Da Letzteres aber bislang nur erwogen und nicht entscheiden wurde, erholt sich Brent heute früh ein wenig und parallel dazu die Ölaktien. Dass die Gruppe der FED-Gouverneure, die ein aggressiveres Tapering befürworten, wächst, setzt dem Goldpreis zu. Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.
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