Täglicher Kommentar der apano-Fondsberater - 21. September 2020

 | 21.09.2020 11:24

Der apano-Stimmungsindex bricht heute früh um 19 Punkte ein, das ist ungewöhnlich heftig. Druck kommt vor allem aus den Aktienindizes, aber auch die anziehende S&P-Volatilität  und die sich ausweitenden Creditspreads zwischen Top Bonitäten und minder guten Adressen belasten das Markt-Sentiment. Die gute Nachricht für die Investoren der beiden apano-Fonds: unser Frühwarnsystem hat am Freitagnachmittag angeschlagen und wir haben die Aktienquote um eine weitere Stufe abgesenkt. Die beiden Fonds machen deshalb den aktuellen Kursrutsch der Börsen (MSCI World momentan -1,7%) nur moderat mit. Am Freitagabend gab es in der letzten Handelsstunde einen Erholungsansatz via Nasdaq. Darauf muss heute geachtet werden: dahinter könnten Last Minute Shorteindeckungen u.a. bei Tesla (NASDAQ:TSLA), Zoom (NASDAQ:ZM) und Moderna (NASDAQ:MRNA) stecken wegen des auslaufenden Optionstermins. Es ist einzukalkulieren, dass der späte Stabilisierungsansatz  lediglich Folge dieser technischen Eindeckungen war und keinen Bestand hat. An Rückkäufe denken wir bei 11100 (prozyklisch) oder 10300 (antizyklisch). Wie am Freitag im Blog avisiert, schlägt der große Verfallstermin auch heute früh noch große Wellen, wobei China vergleichsweise stabil blieb. Japan ist wegen eines Feiertags geschlossen. Besonders belastet ist die Bankenbranche, das wirkte sich bereits in Fernost aus. Hintergrund ist ein Datenleck, aus dem vertrauliche Dokumente der  Untersuchung („Suspicious Activity Reports“ (SARs)) einer US-Behörde (Financial Crimes Enforcement  Network (FinCen)) zum Fehlverhalten wie z.B. Geldwäsche und Sanktionsunterlaufungen etlicher Großbanken zwischen 1999-2017 an die Öffentlichkeit gelangte. Das „Internationale Konsortium Investigativer Journalisten“ berichtet von mehr als 2100 Fällen in einem Transaktionswert von über 2 Billionen USD. Zwar beteuern die Banken, dass dies alte Fälle wären und sie seitdem sehr viel unternommen hätten. Trotzdem verliert der STXE 600-Bankensektor zur Stunde 5%, damit mehr als doppelt so viel wie der Index. Heftig unter Druck heute früh United Internet (DE:UTDI) und 1&1, was mit gestiegenen Kosten für die Nutzung der Telefon-Netzkapazitäten von Telefonica zusammen hängt. Im ESX50  gibt es einige Änderungen: für BBVA (MC:BBVA), Orange (PA:ORAN), Fresenius (DE:FREG), SocGen (PA:SOGN) und Telefonica (MC:TEF) kommen Pernod Ricard (PA:PERP), Vonovia (F:VNAn), Prosus (AS:PRX) (niederländische Holdinggesellschaft für Internet-Beteiligungen), Kone (HE:KNEBV) (finnisches Industrieunternehmen, u.a. für Aufzugsanlagen) und Adyen (AS:ADYEN), ein niederländischer Dienstleister für Zahlungsabwicklungen.  

Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.

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