Täglicher Kommentar der apano-Fondsberater - 20. Oktober 2022

 | 20.10.2022 12:03

der Anstieg der US-Zinsen hat sich nach einigen Tagen Pause seit gestern wieder beschleunigt, die Renditen der 1- und 2-jährigen Staatsanleihen stiegen in den letzten 24 Stunden um ca. 10 Basispunkte. Mit 4,65/4,6% liegen beide auf neuem Zyklushoch. Die 10-jährigen streben auf die 4,2% zu, das ist der höchste Stand seit Juni 2008. Das belastete gestern im Handelsverlauf die US-Börsen (ETR:SXR4), alle Sektoren außer Energie tendierten schwächer. Entgegen der Markterwartungen war der US-Lagerbestand an Rohöl letzte Woche gesunken – um 1,7 Mio auf 437 Mio Barrel. Erwartet worden war hingegen ein Anstieg um 1,7 Mio. Das fand stärkere Beachtung als der leichte Anstieg der für Heizöl und Dieselkraftstoff wichtigen destillierten Bestände. Bei diesen ist der Stress weiterhin groß: die Läger sind 20% weniger gefüllt als im Durchschnitt der letzten 5 Jahre.
 
Der Plan der Biden Administration, weitere 15 Mio Barrel aus der Strategischen Petroleum Reserve in den Markt zu geben, wirkt zwar Preis senkend, jedoch wird das kompensiert durch das Bestreben der EU, russisches  Öl  stärker zu sanktionieren. Die Quartalszahlen von Tesla (NASDAQ:TSLA) waren gut, aber nicht elektrisierend genug: die Aktie notiert vorbörslich 5,5% leichter. IBMs Ergebnis hingegen kam gut an, der Kurs steigt um 2,5%. Interessant ist, dass das Dow Jones Urgestein auch mit dem festen Dollar wohl ganz gut zurecht kam.

In Asien fiel der Hang Seng Index auf den tiefsten Stand seit 2009. Unter Druck standen insbesondere erneut die Techtitel, freilich waren das zum großen Teil Reaktionen aus den gestrigen Vorgaben von den US-ADRs. Batterietitel gaben etwas stärker nach, auch in Südkorea. Hier belasteten offenbar die Absatzzahlen im Tesla-Report.

Auch in Europa streben die Renditen weiter nach oben. Die unter besonderer Beobachtung der Marktteilnehmer stehenden 10jährigen britischen Gilts werfen mit 3,96% neun Basispunkte mehr ab als gestern, standen aber im frühen Geschäft bereits über der 4%-Marke. Frankreich reißt die 3% Marke, Italien steuert auf 5% zu. Die mit gleicher Geschwindigkeit auf beiden Seite des Atlantik anziehenden Renditen bedeuten unveränderte Spreads, weshalb der US-Dollar derzeit keinen weiteren Boden gut macht. Großer Verlierer ist der Yen, da Japans Zinsen immer weiter im internationalen Vergleich zurück fallen und damit für Investoren extrem unattraktiv sind. Eigentlich sollten die japanischen Unternehmen von diesen Effekten – ultraniedrige Zinsen und extrem wettbewerbsfähige Währung - profitieren. In der Tat halten sich Nikkei und Topix auch relativ ordentlich. Aber die Unternehmen klingen dennoch nicht sonderlich zufrieden, weil die Absatzmärkte Probleme haben.      

Der STXE 600 zeigt sich tendenziell heute Vormittag mit aktuell  -0,5% lustlos. Wie schon gestern in den USA liegt momentan lediglich der Sektor der Ölaktien (NYSE:XLE) im Gewinn. Finanzwerte tendieren stabil. Unter besonderem Druck (-15%) steht Ericsson (ST:ERICa) nach enttäuschenden Zahlen, was den eigentlich defensiven Telekommunikationssektor mit fast 3% belastet.

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Aktuell hält sich der S&P 500 knapp über der 20-Tage Linie, ein Durchbruch könnte einen schnellen neuen Ausverkauf Richtung 3600 auslösen. Wir haben deshalb heute früh gleich zu Handelsbeginn den Investitionsgrad beider Fonds vorsichtshalber ein klein wenig abgesenkt und würden dies im Bedarfsfalle im Tagesverlauf ausweiten.

 
Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.

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