Täglicher Kommentar der apano-Fondsberater - 19. April 2023

 | 19.04.2023 12:30

Die gestern zunächst freundliche Börsenstimmung kühlte am Nachmittag (MEZ) abrupt ab, als der FED-Präsident von St. Louis, James Bullard, sich dafür aussprach, die Zinsen auf einen Zielkorridor von 5,50-5,75% zu hieven. Diese Spanne liegt aktuell bei 4,75-5%. Insbesondere der Nasdaq 100 fiel fast aus dem Stand um 1% zurück. Die nachbörslich veröffentlichten Zahlen von Netflix (NASDAQ:NFLX) lösten keine Begeisterung aus, jedoch scheint der Plan, das Teilen von Passwörtern besser unterbinden zu wollen, um Trittbrettfahrern den Zugang zu verwehren, gut anzukommen. Netflix erhofft sich dadurch einen deutlichen Zuwachs an neuen „offiziellen“ Nutzern. Wie schon bei United Health (NYSE:UNH) fiel gestern auch bei J&J (NYSE:JNJ) auf, dass auf im Grunde gute Zahlen und einen positiven Ausblick negativ reagiert wurde. Das unterstreicht, dass der erreichte Kurslevel wenig Raum für Enttäuschungen zulässt. Insofern sind die Investoren nervös, was heute Abend Tesla (NASDAQ:TSLA) berichten wird. Die erneute Preissenkung in den USA lässt befürchten, dass die Margen zusammen schrumpfen. Für den Kurs eines Unternehmens, das im Branchenvergleich exorbitant hoch bewertet ist, eine gefährliche Tendenz.

Heute früh lieferte ASML (AS:ASML) hervorragende Zahlen ab. Da jedoch der Ordereingang nachlässt wegen der akuten Nachfrageschwäche in einigen Endmärkten, steht die Aktie trotz weiterhin randvoller Auftragsbücher unter leichtem Abgabedruck und ist mit -2,4% drittgrößter Verlier im STXE 50. Noch stärker verlieren Prosus (AS:PRX), was mit dem deutlichen Kursrückgang des Hang Seng Tech Index – hier konkret Tencent (HK:0700) - zusammen hängt. Auf dem letzten Platz liegt Novo Nordisk (NYSE:NVO). Die kurze Liste der Gewinner wird von Aktien des Versicherungssektors angeführt. Aber auch die defensiven Sektoren Nahrung und Versorger (NYSE:XLU) halten sich gut. Unter größerem Druck stehen neben dem Technologiesektor heute insbesondere Basisrohstoffe: China erwägt offenbar eine Preisdeckelung gegen exorbitante Schwankungen. Gold, Silber, Öl, Kupfer – mit dieser Nachricht fielen die Preise schlagartig um ca. 2%.

Die Inflation hält sich in Europa hartnäckig. In Großbritannien bleibt die Rate zweistellig, damit fällt der Rückgang zum Februar schwächer aus als erhofft. In der Eurozone bleibt es bei der ersten Schätzung: +0,9% im März ggü. Feb und +6,9% ggü. März 2022. Unschön: die Kernrate hat mit 1,3% noch stärker beschleunigt als prognostiziert.

Der APX gewinnt 2 Punkte wegen des relevanten Kursrückgangs bei dem Risk off- Indikator Gold - was aber aus dem o.g. besonderen Grund nicht als zunehmende Risikobereitschaft der Investoren misszuverstehen ist.

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