Täglicher Kommentar der apano-Fondsberater - 18. Februar 2020

 | 18.02.2020 10:41

Die Umsatzwarnung von Apple (NASDAQ:AAPL) dürfte keinen aufmerksamen Investor überrascht haben. Bereits vor einer Woche wurden Analystenschätzungen veröffentlicht, die von einem gravierenden Einbruch der Smartphone-Verkäufe in Q1 ausgingen, in China bis zu -50%. Ursache geschlossene Verkaufsläden und Einschränkungen bei der Lieferung von Bauteilen. Ich habe das im Tagesblog vom 10.2. angesprochen. Die US-Futures verloren heute Nacht direkt nach Apples Veröffentlichung bis zu -1% und zeigen sich auch bislang nur wenig erholt. Entsprechend schwach die Märkte in Fernost. Ausnahme China, der Shanghai Composite Index schloss nahezu unverändert. Es gibt aber noch eine zweite Nachricht, die bereits am Wochenende publik wurde, aber gestern die Märkte nicht sonderlich interessierte: die US-Administration erwägt neue Beschränkungen gegen Huawei und zudem auch gegen Comac (Commercial Aircraft Corporation of China). Es geht wieder um das bekannte Thema; es soll verhindert werden, dass Spitzentechnologie an China geliefert wird. Der freie Handel mit verfügbaren Hochleistungs-Chips ist u.a. der Trump-Administration deshalb ein Dorn im Auge, weil damit z.B. auch militärisches Gerät der Russen und Chinesen ausgestattet werden kann. Andererseits brauchen die Chiphersteller die Skaleneffekte hoher Umsätze, um damit ihre Forschung und Weiterentwicklung zu finanzieren. Unter Druck heute deshalb in Europa ASML (AS:ASML) und Infineon (DE:IFXGn). Die Prüfung der US-Regierung, ob sie den Export des Leap 1C-Triebwerkes (der Antrieb für den neuen russisch-chinesischen Passagierjet C919) unterbinden kann, indem sie dem Joint Venture von General Electric (NYSE:GE) und Safran die Genehmigung verweigert, belastete Safran (PA:SAF) bereits gestern, heute jedoch nur kurz in der Eröffnung. Der apano-Stimmungsindex verliert 4 Punkte, die sprunghaft anziehende Nachfrage nach deutschen Staatsanleihen signalisiert erhöhte Risikoaversion.