Täglicher Kommentar der apano-Fondsberater - 16. Februar 2021

 | 16.02.2021 13:17

Die US-Futures ziehen nach dem Presidents`s Day zwar an, holen dabei aber nur nach, was Europa und Asien gestern bereits an Vorschusslorbeeren verteilt haben. Nikkei und TOPIX ziehen weiter an. Das hat zwei Gründe: Notenbankchef Kuroda hat sich positiv zu den ökonomischen Auswirkungen der ETF-Käufe geäußert, mit der die BoJ in japanische Aktien investiert und sieht keinen Grund, diese zu reduzieren. Zum andern liegen laut Refinitiv bei 30.000 Punkten im Nikkei Call-Optionen in Höhe von 3,8 Mrd USD. Durch das Überschreiten sei ein Short Squeeze Prozess in Gang geraten bzw. ein Adjustierungsprozess via Käufe im Kassamarkt. Ansonsten fällt auf, dass in Asien das Thema der steigenden Rohstoffpreise an Bedeutung gewinnt. Da zugleich die Frachtraten nach oben schießen, kommt allmählich Besorgnis auf, dass einige Schwellenländer Probleme mit der Inflation bekommen könnten. Dies umso mehr, da die Notenbanken wegen Covid keinen Spielraum haben, die Zinsen zu erhöhen. So empfiehlt die Bank of America (NYSE:BAC) nun innerhalb des EM-Universums Länder, die von steigenden Rohstoffpreisen profitieren (Exporteure). Da die Umschichtung globaler Gelder aus „sicheren Häfen“ in riskantere Assets anhält, liegen die 10y U-Staatsanleihen inzwischen bei 1,23%. In Asien machen sich die Anleger keine Gedanken über die aktuelle Höhe der Renditen, aber über das Tempo des Anstiegs. Die Investoren warten deshalb gespannt auf das Protokoll der FED-Sitzung vom Januar, das morgen Abend (MEZ) veröffentlicht wird, ob die US-Notenbank ihr Bekenntnis zu anhaltend taubenhafter Zinspolitik erneuert. Endlich nähert sich auch der STXE 600 seinem Allzeithoch von Februar 2020. Der stark von UK-Aktien besetzte Index litt 2020 unter der Schwäche des britischen Aktienmarktes, profitiert nun aber doppelt: UK ist mit den Covid-Impfungen relativ weit und viele schwergewichtige britische Aktien stammen aus den drei Sektoren Finanzen, Energie (Öl) und Bergbau, die im Zuge der Reinflationierungshausse seit einigen Wochen stark gesucht sind. Unschöne Nachrichten aus dem Iran: 3,6 Gramm Uran sind so angereichert, dass sie zum Bau einer Atombombe geeignet sind. Für den Kern einer solchen sind 500 Gramm erforderlich. Besonders problematisch ist, dass ab 21. Februar ein neues Gesetz der Hardliner in Kraft tritt, welches zukünftige Inspektionen der IAEA verhindert. Regelmäßige Leser dieses Blogs wissen, dass ich dieses Thema neben Chinas Expansionsbestreben als das größte geopolitische Risiko für die Märkte ansehe.

Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.