Täglicher Kommentar der apano-Fondsberater - 15. Juli 2024

 | 15.07.2024 12:47

Chinas Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs im zweiten Quartal um 4,7 Prozent ggü. dem Zeitraum April-Juni 2023. Damit hat sich die wirtschaftliche Dynamik verlangsamt, in Q1 hatte der Anstieg noch 5,3% betragen. Die Analysten hatten einen Zuwachs um 5,1 Prozent  erwartet. Die Achillesferse bleibt weiterhin der schwache Binnenkonsum: der Einzelhandelsumsatz stieg lediglich um 2%, das lag weit unterhalb der Schätzungen. Deshalb hoffen die Investoren nun, dass das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei Chinas, das heute zu seiner Plenarsitzung zusammenkommt, stimulierende Impulse für Verbraucher setzt. Die Industrieproduktion stieg mit +5,3% stärker als prognostiziert, in Anbetracht des schleppenden Binnenkonsums ist aber zu befürchte, dass auf Halde produziert wird und dieser Anstieg ggf. nur temporär ist. Während Chinas Festlandbörsen seitwärts drifteten, gingen die Kurse in Honkong deutlicher zurück: der Hang Seng verlor 1,4 Prozent. Der Hang Seng Tech Index gab den gesamten Zugewinn vom Freitag wieder ab und sackte um 2,9% ab. Schwergewichte wie Baidu (NASDAQ:BIDU), JD.Com und NIO (NYSE:NIO) standen unter erheblichem Verkaufsdruck. Immobilienaktien wie Longfor (HK:0960) und China Resources büßten ca. 4% ein. Japans Börsen sind wegen eines Feiertags heute geschlossen. In Australien legten die Kurse unter Führung von Technologieaktien zu: der S&P/ASX 200 schloss auf neuem Allzeithoch.  

Europas Börsen starten lustlos in die Woche. Der STXE 600 gibt nach zwei Handelsstunden 0,2% ab. Die Ursache scheint die enttäuschende Konjunkturentwicklung in China zu sein, denn die Branchen, die am stärksten nachgeben, sind  Luxusgüter und Basisrohstoffe. Firmen wie LVMH (EPA:LVMH), Richemont (SIX:CFR) und Rio Tinto (LON:RIO) erzielen dort einen hohen Anteil ihres Umsatzes. Die Aktien von Burberry (LON:BRBY) brechen gar um 14% ein: „passend“ zu den heutigen Vorgaben aus China hat der britische Bekleidungshersteller ein sehr schwaches Geschäftsergebnis vorgelegt. Soeben wurde die EU-Industrieproduktion für Mai veröffentlicht. Weiterhin sind die Zahlen düster: -0,6% zum Vorjahr/-2,9% ggü. Mai 2023. Es gibt jedoch einen Lichtblick: die Erwartungen waren mit -0,9%/-3,7% noch niedriger gewesen.

Die US-Aktienanleger ließen sich am Freitag von den stärker als prognostiziert gestiegenen Erzeugerpreisen nicht aus ihrer Kaufstimmung bringen: dass die Fed im September die Zinsen senkt, gilt an den Märkten als so gut wie sicher. Die Entwicklung der Produzentenpreise wird daher eher als Signal der wirtschaftlich Stärke begrüßt. Freilich gab es am US-Anleihemarkt einige Gewinnmitnahmen, die Rendite der 10y US-Treasuries kletterte um vier Basispunkte. Bemerkenswert war, dass am Freitag zunächst zwar weitere Umschichtungen von den Megacaps/Techwerten in Russell 2000 und den breiten Markt stattfanden, dann aber auch die Titans begannen, sich wieder zu stabilisieren. Das bedeutet, es floss den US-Aktienmärkten frisches Geld zu. Jedoch kam es ganz am Ende der Sitzung zu einigen Gewinnmitnahmen. Der Anschlag auf Donald Trump dürfte die Siegchancen des Republikaners vergrößert haben. Als Profiteure gelten u.a. Small und Mid Caps, weshalb sich heute früh der Russell 2000 Future stark präsentiert. Auch der S&P Equal Weight zeigt sich etwas fester als der S&P 500. Der deutliche Kursrückgang bei Aktien des Clean Energy (NASDAQ:ICLN) -Sektors heute früh (Orsted -4%, Enphase Enrgy -3,3%, Vestas (ETR:VWSB) -3,7%) könnte ebenfalls mit der Einpreisung des Wahlsiegs von Donald Trump zusammenhängen.

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