Täglicher Kommentar der apano-Fondsberater - 12. Oktober 2020
apano GmbH | 12.10.2020 11:07
Ungerührt von den immer schneller steigenden Covid-Neuerkrankungen klettern die Weltaktien weiter. Ein offenes Wort zu den Covid-Zahlen: der Vergleich mit dem Frühjahr ist irreführend, da heute ja viel mehr Tests durchgeführt werden. Im Frühjahr war die Dunkelziffer exorbitant hoch. Trotzdem schließen wir das Risiko eines neuen großen Lockdowns in unsere Überlegungen mit ein. Aber zunächst einmal dürfen sich die Investoren des apano Global Systematik heute auf ein neues Rekordhoch freuen. Insbesondere China sorgt für gute Laune und für einen weiteren Anstieg des apano-Stimmungsindex. Die Zentralbank (PBoC) hat am Wochenende angekündigt, dass die Finanzinstitute künftig keine Cash-Reserven mehr halten müssen, wenn sie Positionen in Fremdwährungen aufnehmen wollen. Das erleichtert Yuan Short-Positionen und gilt als Vertrauensbeweis in die Stärke der eigenen Währung. Der Schritt ist an den Finanzmärkten erwartet worden, kommt aber schneller als gedacht. Der Auslöser könnte sein, dass der Yuan am Freitag auf ein 17-Monatshoch zum USD gestiegen ist. Das wiederum - so wird vermutet – läge an Hoffnungen der Anleger, dass sich das US-chinesische Verhältnis nach einem Wahlsieg Bidens verbessert. Die Möglichkeit, den Yuan kostengünstig abzusichern, könnte weitere Anlegerkreise ermutigen, in die chinesischen Börsen zu investieren, weshalb z.B. der Shanghai Composite Index heute in Antizipation um 2,6% steigt. Der Yuan liegt etwa 0,6% schwächer zum USD. Goldman Sachs (NYSE:GS) ist wie UBS (SIX:UBSG) und Invesco der Ansicht, dass sich der US-Dollar im Falle eines Wahlsieg Bidens abschwächt. Zudem dürften die zügigen Fortschritte bei der Entwicklung eines Impfstoffes Risk on - Assets perspektivisch begünstigen, was ebenfalls den Greenback belasten würde. Donald Trump will das US-Rettungspaket offenbar dringend vor den Wahlen unterzeichnen und besserte am Wochenende das Angebot noch einmal nach, auf 1,8 Bio. Das zeugt jetzt aber nicht mehr von taktischer Finesse, sondern von erheblicher Hektik. Nancy Pelosi will dem US-Präsidenten den Triumph eines Deals vor dem 3. November offenbar verwehren und lehnt deshalb zur Stunde auch die neue Offerte ab. Am Wochenende fanden Telefonate zwischen Johnson, Merkel und Macron statt, um den Brexit-Deal doch noch zu stemmen. Diese Woche wird in der Sache viel und hoch gepokert werden - am Donnerstag steigt dann in Brüssel ein entscheidender EU-Gipfel. Nur, wenn es bis dahin Fortschritte gibt, sollen nach derzeitigem Plan die Gespräche verlängert werden.
Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.
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