apano GmbH | 11.09.2020 12:41
Diese Woche verlief wie ein Tennismatch mit ständig wechselndem „Advantage“. Wahrscheinlich werden die Bären den Satz gewinnen und damit der S&P 500 die zweite Woche in Folge mit Verlust beenden. Das Problem ist, dass den Technologiewerten (NYSE:XLK) der Schwun ausgeht, aber kein anderer Sektor die Kraft hat, die Marktführerschaft zu übernehmen. Wir erwarten zwar, dass die Gruppe der Zykliker (Materials, Bau, Gebrauchsgüter) diese Rolle übernehmen kann, dazu erforderlich ist aber eine optimistischere Markteinschätzung zur konjunkturellen Entwicklung im vierten Quartal. Republikaner und Demokraten konnten sich auch gestern nicht auf die abgespeckte Fortsetzung des Rettungspaketes einigen. Streitpunkt ist die von den Demokraten geforderte Unterstützung der Bundesstaaten. Die Republikaner blockieren diesen Part, deshalb stimmen die Demokraten dem Gesamtpaket nicht zu. Wir haben letzten Freitag in den beiden von uns betreuten Fonds die Aktienquote wie angekündigt um 10% abgesenkt. Nun beobachten wir den 50-Tage-Durchschnitt bei Nasdaq und S&P. In den letzten drei Handelstagen sind diverse Abwärtswellen exakt dort zum Stillstand gekommen und es kam zum Richtungsdreh. Ein Durchbruch nach unten würden wir mit weiterem 10% Liquiditätsaufbau beantworten. Aktuell liegt der 50-Tage-Durchschnitt bei 3331 bzw. bei 11163. Positive Nachrichten gibt es aus Fernost: China und Indien wollen ihren Grenzstreit im Himalaya deeskalieren und die Truppenkontingente reduzieren. Die Börsen reagierten positiv. In Europa belastet hingegen die erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass es zu einem no-Deal Brexit zum Jahresende kommt. Auch in der gestrigen Verhandlungsrunde wurden keine Fortschritte erzielt. Unter den europäischen Schwergewichten LVMH (PA:LVMH) heute vorne, das Unternehmen will die 16,2 Mrd US teure geplante Übernahme von Tiffany (NYSE:TIF) platzen lassen und dies gerichtlich erzwingen. Am hinteren Ende der Bankensektor: die EZB sieht keinen Handlungsbedarf, den Zustand zu ändern, dass die Banken auf ihre Überschussreserven Negativzinsen zahlen müssen. Der Einlagensatz beträgt unverändert -0,5%. Das nimmt den Banken den Anreiz, die Reserven zu erhöhen und unterläuft damit die zukünftige Kreditvergabebereitschaft. Ihre BIP-Prognose für 2020 hat die EZB von -8,7% auf -8% erhöht, aber die positiven Erwartungen für 2021 und 2022 auf +5,0% und +3,2% leicht gesenkt. Die niedrige Inflation sei teilweise auf den festeren Euro zurück zu führen, die Wechselkursentwicklung würde nun stärker beobachtet werden.
Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.
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