apano GmbH | 01.07.2020 11:26
Die US-Futures lasen es heute früh gemächlich angehen. Es wird sich nun zeigen, ob hinter den letzten beiden festen Handelstagen vorrangig Anschaffungen standen wegen des Halbjahres-Ultimos oder ob es echte Überzeugungskäufe waren. Der Juni-Einkaufsmanagerindex für die Region Chicago enttäuschte gestern mit 36,6 - erwartet worden war 45,0. Die Anleger ignorierten dies jedoch und erfreuten sich stattdessen am US-Verbrauchervertrauen, das mit 98,1 (nach 85,9 im Mai) die Prognosen von 91,0 weit übertraf. Sowohl Lage als auch insbesondere die Erwartungen wurden deutlich günstiger eingeschätzt. Was mich besorgt, ist, dass die hochschnellenden Covid-Zahlen die Hoffnungen schnell zunichte machen können. Gestern sind die Infektionszahlen in den USA erneut auf fast 50000 nach oben geschnellt. Goldman Sachs (NYSE:GS) geht davon aus, dass 40% der US-Unternehmen wegen der enormen Zunahme der Krankheitsfälle ihren geplanten Wiedereröffnungsmodus verlangsamen, stoppen oder sogar umkehren. Eine erneute Abkühlung der Wirtschaftsaktivität ist definitiv an den Börsen derzeit nicht eingepreist. Der CAIXIN-Report aus China berichtet von einem weiteren Anstieg des PMI-index für das verarbeitende Gewerbe. Mit 51,2 - nach 50,7 im Mai – ist der höchste Stand seit sechs Monaten erreicht. Der Shanghai Composite Index marschiert in seinem steilen Aufwärtstrend um 1,4% weiter nach oben. Gegenteiliges kommt aus Japan: hier reißt die Kette an schlechten Wirtschaftsdaten einfach nicht ab. Der vierteljährlich erscheinende Tankan-Report berichtet, dass die Stimmung der japanischen Unternehmer auf -34 gefallen ist. Erwartet war -31. Im März stand der Sentiment-Index bei -8. Daneben dürfte belastet haben, dass Tokio heute früh 67 neue Coronavirus-Fälle meldete, die höchste Zahl., seit der Notstand beendet wurde. Der Nikkei ist aus seinem Aufwärtstrend schon vor einigen Tagen herausgerutscht, hält sich aber noch oberhalb seiner 200-Tage-Durchschnittslinie. In Seoul drehten die Kurse in Minus. Zwar schwächte sich der Exportrückgang aus Südkorea ab, trotzdem sanken die Ausfuhren weiter, was auf schleppende globale Konjunkturerholung hindeutet. Gerüchteweise wird heute der erste Rückgang der US-Rohöllagerbestände seit Mai gemeldet. Davon profitieren momentan die Energiewerte. In der 2. Veröffentlichung wurde der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in der Eurozone mit 47,4 ausgewiesen, vor allem Frankreich liefert gute Daten. Der ursprüngliche Wert lag bei 46,9, im Mai waren es 39,4.
Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.
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