Täglicher Kommentar der apano-Fondsberater - 09. März 2023

 | 09.03.2023 12:34

Der Konjunkturbericht der US-Notenbank besagt, dass die Wirtschaftsaktivität in sechs der gemessenen Bezirke im Vergleich zur letzten Erhebung nahezu unverändert sei. In sechs weiteren wurde dem Beige Book zufolge eine leichte Beschleunigung festgestellt. Laut Arbeitsmarktbericht ADP, der die Beschäftigungsveränderung im privaten Sektor erfasst, stieg die Anzahl im Februar um 242T Stellen, erwartet war ein Zuwachs von 205T. Obwohl dieser Wert die Wahrscheinlichkeit eines 0,5%-Zinsschrittes erhöht – die große Arbeitsmarktstatistik kommt ja erst morgen – reagierten die Investoren sehr gelassen. Fast sah es so aus, als wenn eine gewisse Erleichterung herrsche, dass der Anstieg nicht noch deutlicher war. Jedenfalls kamen die Renditen anschließend leicht zurück. Heute relevant und Kurs beeinflussend wird die Anzahl der Erstanträge auf Arbeitslosigkeit mit Stichtag 4. März. Der Konsens der 22 befragten Ökonomen liegt bei 195T.
US-Präsident Joe Biden will das Haushaltsdefizit des Landes reduzieren. Geplant ist ein Abbau um 3 Billionen US-Dollar über 10 Jahre. Finaziert werden soll es u.a. durch Steuererhöhungen für „Reiche und große Unternehmen“, zudem sollen Sondervergünstigungen z.B. für die Pharma- und Erdölindustrie teilweise gestrichen werden.

In Asien/Pazifik erfreuten erneut die japanischen Indizes, der Nikkei schloss auf dem höchsten Stand seit August. Das Land hat relativ geringe Inflations- und damit auch kaum Zinssorgen. Dass in Q4 2022 entgegen der ursrprünlichen Prognosen wegen nach unten revidierter Inlandsnachfrage statt 0,6% nur ein Wachstum von 0,1% generiert wurde, störte die Investoren nicht. Chinas Indizes notierten leicht negativ. Die Verbraucherpreise sind im Februar lediglich um 1% im Vergleich zum Vorjahr gestiegen – prognostiziert war +1,7% - und auch die Erzeugerpreise fielen mit -1,4% stärker als gedacht. Das sind gute Nachrichten für die aus China exportierte „Weltinflation“, ist aber zuglech ein warnendes Fanal für die Gewinnentwicklung chinesischer Unternehmen: offenbar lassen sich wegen zögerlicher Nachfrage keine Preiserhöhungen durchsetzen. Eigentlich hätte China Zinssenkungsspielraum, aber der Volkskongress hat sich ja gerade erst gegen starke monetäre/fiskalische Stimulanz ausgesprochen. Zur Erinnerung: die chinesische Notenbank PBoC kann im Gegensatz zu EZB oder FED nicht autark handeln.

Europas Börsen starten heute früh mit lustliser Tendenz in den Handelstag. Bei der Dt. Post lagen zwar Zahlen und Ausblick unter den Ewartungen, aber der angkündigte Aktienrückkauf stützt. Das Unternehmen führt aktuell den STXE 50 an und trägt neben Dasssult Aviation mit dazu bei, dass sich der Sektor „Industrials“ einigermaßen stabil zeigt. Gefragt sind zudem die defensiven Branchen „Nahrung & Getränke“ und „Gesundheit“ sowie Versicherungstitel. Unter Druck hingegen die zuletzt hoch volatilen Bergbauwerte, der Subindex verliert 2,75%. Hier belastet u.a., dass einige Beobachter befürchten, Chinas Regierung könne Preiskontrollen für Metalle erwägen. Zudem schreibt Bloomberg, dass in China mittlerweile offenbar immer stärker wiederverarbeiteter Metallschrott zum Einsatz kommt.

Jetzt die App holen
Werden Sie Teil der größten Finanz-Community der Welt
Downloaden

Dass der Immobilenkonzern LEG (ETR:LEGn) die Dividende streicht, kommt nicht gut an (-9,5%) – und ist ein Beweis, dass eine auf dem Papier stehende vermeintlich hohe Dividendrendite absolut kein Garant dafür ist, dass eine Aktie attraktiv ist. Sehr gut hingegen kommt der Report von SMA Solar (ETR:S92G) an, nur Lieferengpässe hätten ein noch besseres Ergebnis verhindert. Der Auftgseingang sei unverändert stark.

Die Kryptowährungen verlieren heute früh im Schnitt 2%: mit Silvergate Capital gibt ein großer Player wie bereits befürchtet seine Aktivitäten auf. Die Bank war wegen des FTX-Skandals ins Straucheln geraten.

Der APX registriert heute keine Veränderungen.

Der Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen birgt hohe Risiken. Sie können Ihren Kapitaleinsatz vollständig oder teilweise verlieren. Die Kurse von Kryptowährungen sind extrem volatil und können von externen Faktoren wie finanziellen, regulatorischen oder politischen Ereignissen beeinflusst werden. Der Handel auf Margin erhöht das finanzielle Risiko.
Stellen Sie unbedingt sicher, dass Sie die mit dem Handel der Finanzinstrumente und/oder Kryptowährungen verbundenen Risiken vollständig verstanden haben und lassen Sie sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten, bevor Sie den Handel aufnehmen.
Fusion Media möchte Sie daran erinnern, dass die auf dieser Internetseite enthaltenen Kurse/Daten nicht unbedingt in Realtime oder genau sind. Alle Daten und Kurse werden nicht notwendigerweise von Börsen, sondern von Market-Makern bereitgestellt, so dass die Kurse möglicherweise nicht genau sind und vom tatsächlichen Marktpreis abweichen können, was bedeutet, dass die Kurse indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sind. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für etwaige Handelsverluste, die Ihnen durch die Verwendung dieser Daten entstehen könnten.
Es ist verboten, die auf dieser Website enthaltenen Daten ohne die vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenanbieters zu verwenden, zu speichern, zu reproduzieren, anzuzeigen, zu ändern, zu übertragen oder zu verteilen. Alle Rechte am geistigen Eigentum sind den Anbietern und/oder der Börse vorbehalten, die auf dieser Website enthaltenen Daten bereitstellen.
Fusion Media kann von den Werbetreibenden, die sich auf der Website befinden, anhand Ihrer Interaktion mit den Werbeanzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.

Abmelden
Sind Sie sicher, dass Sie sich abmelden möchten?
NeinJa
AbbrechenJa
Veränderung wird gespeichert