Täglicher Kommentar der apano-Fondsberater - 07. Februar 2020

 | 07.02.2020 11:12

Der apano-Stimmungsindex kühlt heute leicht ab. Die dafür verantwortlichen Komponenten sind der anziehende Goldpreis (Risk off-Indikator) und schwächere Schwellenländeranleihen (Risk on-Indikator). Im STOXX 600 Europe fallen Nokia (HE:NOKIA) und Ericsson (ST:ERICb) positiv auf, sie profitieren von Vorschlägen, ein US-europäisches Gegengewicht zu Huawei aufzubauen. Die Industrieproduktion hat sich im Dezember in Deutschland (-3,5%) und Frankreich (-2,8%) erheblich zum Vormonat abgeschwächt. Das kann an den vielen Brückentagen liegen, jedoch sollte das in den Prognosen eigentlich bereits berücksichtigt sein. Diese lagen jedoch deutlich höher. Die asiatischen Börsen heute früh etwas leichter. Ein Grund kann psychologischer Natur sein: ein 34-jähriger chinesischer Mediziner, der als einer der ersten öffentlich vor dem Coronavirus gewarnt hatte, ist nun selbst an den Folgen der Krankheit gestorben. Die Zahl der am Coronavirus Erkranken übersteigt 31.000. Burberry Group (LON:BRBY) kürzt seine Gewinnprognosen wegen des Virus, Toyota (T:7203) lässt seine chinesischen Fabriken für eine weitere Woche geschlossen. Nächste Woche soll das öffentliche Leben in China wieder Fahrt aufnehmen. Es dürften aber deutlich weniger Menschen als üblich in den Wirtschaftskreislauf zurück kehren. So sollen z.B. viel weniger Tickets für die U-Bahnen verkauft werden, um zu dichtes Gedränge zu vermeiden. Das soll die Infektionsgefahr reduzieren. Japan meldet -4,8% bei den Ausgaben der privaten Haushalte im Dezember im Vergleich zum Vorjahr, erwartet war -1,7%. Washington Service, ein privater Anbieter von Handelsdaten, berichtet, dass im S&P 500 das Verhältnis der Insiderverkäufe zu Insiderkäufen auf 5:1 gestiegen sei. Das indiziere, dass viele leitende Angestellte die Kurse ihrer eigenen Unternehmen als zu teuer bewertet empfänden. Eine so hohe Quote ist nicht zwingend ein Verkaufssignal, traf jedoch im Januar 2018 zu. Die US-Produktivität (ex Agrar) ist im vierten Quartal um 1,4% gestiegen, lag aber leicht unter den Prognosen.