Täglicher Kommentar der apano-Fondsberater - 05. März 2024

 | 05.03.2024 12:20

An den US-Börsen (ETR:SXR4) fiel gestern die große Spannbreite der Gewinner und Verlierer innerhalb des Tech-Sektors auf. Weiterhin stark nachgefragt waren die Halbleiterwerte unter Führung von Nvidia (NASDAQ:NVDA), TSMC (NYSE:TSM) und Intel (NASDAQ:INTC). Unter Verkaufsdruck hingegen Apple (NASDAQ:AAPL) und Alphabet (NASDAQ:GOOGL), beide Unternehmen können  die Anleger derzeit mit ihren Unternehmensnachrichten nicht überzeugen. Ganz besonders gilt das auch für Tesla (NASDAQ:TSLA), die um 7% einbrachen. Das liegt wohl am tobenden Preiskrieg in China. Die Kurse dieser drei Konzerne notieren deutlich tiefer als zum Jahresende 2023 – gemäß dem Motto „The Winner Takes It All“ – steigen die Investoren weiterhin um in die anderen 4 der 7 Megacaps, die mit überzeugenden Fakten glänzen: Nvidia, Microsoft (NASDAQ:MSFT), Amazon (NASDAQ:AMZN) und Meta (NASDAQ:META). Wobei es wichtig ist zu erwähnen, dass Tesla gar nicht mehr zu den Top 7 zählt, sondern von dem Halbleiterunternehmen Broadcom (NASDAQ:AVGO) überholt wurde. Auch im Subsektor „Krypto“ gab es enorme Divergenzen: MicroStrategy (NASDAQ:MSTR) +23% und Coinbase (NASDAQ:COIN) +11% standen gegen Bitfarms (NASDAQ:BITF) -10% und  CleanSpark -8%. Auffallend waren zudem die hohen Abgaben bei den bekannten chinesischen Unternehmen, die in den USA gehandelt werden (u.a. Baidu (NASDAQ:BIDU), Alibaba (NYSE:BABA), Tencent (HK:0700)). Deren Kursrückgang hat auch einen konkreten Grund: Advanced Micro Devices (NASDAQ:AMD) benötigt wohl eine Sonderlizenz des US-Commerce`s Bureau of Industry and Security, um einen speziell für China konstruierten AI-Chip nach China liefern zu dürfen. Es kann sein, dass  diese abgespeckte Version immer noch zu leistungsstark ist. Es liegt im hohen Interesse der USA, China von US-Spitzentechnologie abzukoppeln, was u.a. mit Bedenken über den militärischen Einsatz zusammenhängt, z.B. Kampfroboter, die dank AI damit umgehen können, dass Menschen zwar logisch denken, aber gelegentlich unlogisch (unberechenbar) agieren. Eine Lieferverzögerung könnte Firmen wie Baidu und Tencent ausbremsen, auch wenn diese von derzeit ausreichend hohen Nvidia-Chip Lagerbeständen berichten. Freundlich tendierten Aktien des Smart Beta – Stils Low Vola, Industrieunternehmen, Verbrauchsgüterhersteller und Financials. Auf Indexebene kam es via Nasdaq 100 zu leichten Verlusten im S&P 500.

In der Eröffnungsrede zum jährlich stattfindenden Nationalen Volkskongress bestätigte Premier Li Qiang das chinesische Wachstumsziel von 5%  für dieses Jahr. Das soll erreicht werden u.a. durch die Herausgabe von umgerechnet ca. 680 Mrd USD an „ultra lang laufenden“ Spezialanleihen für Projekte von nationaler Bedeutung sowie für die Regionalregierungen. Diese Staatsanleihen zählen nicht zu der offiziellen Ziel-Verschuldungsrate, die mit ca. 3% des BIP beziffert wurde. Die für die Provinzen gedachte Quote (ca. 530 Mrd) darf durch diese leicht gehebelt werden und soll bei Bedarf eingesetzt werden. Es wird gemutmaßt, dass diese staatlichen Bonds sukzessive die lokal emittierten Anleihen ersetzen sollen, was eine bessere strategische Steuerung  von Großprojekten ermöglicht. Die Marktreaktion war verhalten. Jedoch setzten im Späthandel wieder massive Käufe des „National Teams“ (staatlich kontrollierte Fonds) via ETFs ein, so dass der CSI 300 zum Handelsschluss 0,7% zulegte. In Hongkong hingegen fielen die Kurse deutlich zurück, was auch mit den gestrigen Abgaben aus Europa und den USA zusammenhing. Die -4,4% im Hang Seng Tech Index sind deshalb nicht überzubewerten: der China Tech 100 verliert im Xetrahandel „nur“ 1,4%.

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Ein japanischer Regierungssprecher äußerte sich heute früh positiv zur Tendenz der Inflation und Löhne, was als Indiz für bald leicht steigende Zinsen gedeutet wurde: der Yen legt ein wenig zu. Dass die US-Futures heute früh weiter nachgeben, belastet die Stimmung in Europa. Außer Versorger (NYSE:XLU) verlieren derzeit alle Sektoren. Am Indexende stehen wie schon gestern gehobene Gebrauchsgüter (Luxusgüter und Autos). Der Feb Service-Einkaufsmagerindex für die Eurozone fiel mit 50,2 um 0,2 besser aus als in der ersten Prognose.

Im APX gewinnen ital. Staatsanleihen einen Punkt.

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