apano GmbH | 04.03.2022 11:18
Die Frustration von Emmanuel Macron über das Ergebnis seines Telefonats mit dem russischen Präsidenten ist die wichtigste Information des gestrigen Tages. Wir müssen uns darauf einstellen, dass Putin seinen Krieg so lange fortsetzt, bis er entweder besiegt wird (wenig wahrscheinlich) oder bis er die ukrainische Regierung aus ihrem Amt verdrängt hat. Gleichzeitig nimmt die Invasion an Brutalität zu. Europas Börsen sind dem Krieg in der Ukraine aufgrund der wirtschaftlichen Verflechtung besonders stark ausgesetzt. Auch die geografische Nähe ist ein Problem, nicht nur wegen Putins eventuellen weiteren Expansionsgelüsten. Der vorbörsliche Einbruch der europäischen Futures, als noch nicht klar war, dass das Feuer in dem ukrainischen AKW Saporischschja zum Glück nicht die Reaktorblöcke betraf, belegt dies eindrücklich. Mit den neuen Fakten aus dem o.a. Telefonat ist es wahrscheinlicher geworden, dass es eine weitere Sanktionswellle geben wird, die eventuell auch die Energieimporte umfasst. Auch hier wäre der große Verlierer Europa, wo sich die Preisausschläge u/o die Verknappung am deutlichsten zeigen würden. Die Internationale Energieagentur rechnet zwar vor, dass innerhalb eines Jahre die EU Gasimporte aus Russland um ein Drittel gedrosselt werden könnten. Das ginge aber nur mit einer gewaltigen und schnellen Kraftanstrengung. Der 10-Punkte-Plan setzt u.a. auf Biomasse, Atomkraft, Steigerung der Energeieffizienz in Gebäuden und den massiven Ausbau von Solar- und Windkraftanlagen. Entsprechend ist Clean Energy heute früh gegen den Trend wieder gesucht. In Fernost stand der Hang Seng Techsektor unter erheblichem Abgabedruck (-4,4%) und markierte ein neues Allzeittief. Ansonsten performte Asien/Australien insgesamt schwächer, aber die Abschläge hielten sich überwiegend in Grenzen. Eine interessante Information ist, dass die Asian Infrastructure Investment Bank (AIIB) alle Aktivitäten in Bezug auf Russland/Belarus auf den Prüfstand gestellt hat. China ist mit 26,5% größter Anteilseigner der Bank. Eine sonst immer wichtige Kennzahl verkommt heute zur Randnotiz: der US-Arbeitsmarktbericht, der um 14:30 h MEZ ansteht. Der apano-Stimmungsindex verliert heute 5 Punkte, u.a. wegen China und der anhaltenden Dollarstärke (drohende Verwerfung) und steht mit -26 nun auf dem niedrigsten Stand seit Ausbruch der Covid-Pandemie. In eigener Sache: beide apano-Fonds sind seit vielen Tagen extrem defensiv positioniert und konkret in Europa „netto Null“. Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.
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