Täglicher Kommentar der apano-Fondsberater - 02. Januar 2023

 | 02.01.2023 12:56

die Handelswoche zwischen Weihnachten und Silvester verlief ereignisarm. Die Investoren agierten zurückhaltend, wobei jede etwas größere Bewegung eine Gegenreaktion auslöste. Auffallend war die Entwicklung bei den Energiepreisen. Der Dutch TTF Natural Gas Futures rutschte weiter ab und notiert aktuell bei 75,- EUR pro Kontrakt. Das ist der niedrigste Stand seit Mitte Februar 2022. Der Ölpreis hat sich hingegen letzte Woche deutlich erholt. Das hängt mit Verknappungen zusammen infolge weiterer Einschränkungen russischer Lieferungen und dem Wintersturm in den USA, aber auch mit Hoffnungen auf eine baldige Belebung der chinesischen Wirtschaft. Von dort kamen über die Feiertage sehr trübe Dezember-Daten der Einkaufsmanagerindizes. Es seien genügend Arbeiter vor Ort, aber es fehle an Aufträgen des In- und Auslandes. Jedoch gehen viele Beobachter davon aus, dass spätestens zum zweiten Quartal Chinas Konjunktur wieder Fahrt aufnimmt. Bis dahin merke die Bevölkerung, dass die derzeitigen Ängste vor Covid infolge der neuen relaxteren Regeln unbegründet sei. Dass die Rückkehr zum normalen Alltag dauert, darf nicht verwundern. Denn der Bevölkerung wurde 3 Jahre lang „eingeimpft“, wie gefährlich das Virus ist. Die neue Omikron-Mutation in den USA stufen Mediziner zwar als aggressiv ansteckend, aber als nicht sonderlich bedrohlich ein.  
 
Das Jahr 2022 war für Börseninvestoren nicht erfreulich. Der Weltaktienindex MSCI ACWI büßte fast 19% ein, Weltanleihen - gemessen am Core Global Aggregate Bond Index - gaben ca. 14,5% nach. Dass beide Indizes gleichzeitig fallen, passiert äußerst selten. Damit nicht genug, waren die Jahresverluste beider Anlageklassen im historischen Vergleich ausgesprochen hoch. In einem Satz: der Jahrgang war für globale Mischportfolios der schlechteste der letzten 50 Jahre. Pessimisten gehen davon aus, dass 2023 Jahr keine große Entspannung bringt, weil die Notenbanken mindestens bis Jahresende an ihrem restriktiven Kurs festhalten und die Zügel vorerst sogar noch weiter straffen würden. Optimisten argumentieren hingegen, dass die Inflation sich schon in Kürze drastisch beruhigen würde, was sowohl an Basiseffekten läge als auch am Auflösen der Lieferkettenprobleme. Zudem könne China als positives Gegengewicht wirken zu einer konjunkturellen Abschwächung in den USA und Europa.
 
Die beiden von uns betreuten Investmentfonds apano HI Strategie 1 und apano Global Systematik haben das Jahr mit -9,51%  bzw. -11,99% abgeschlossen. Wir haben am letzten Handelstag 2022 aus taktischen Gründen den Aktienanteil im aHI leicht und im aGS aggressiv ausgebaut. Denn wir gehen davon aus, dass die neuen Risikobudgets und frische Mittelflüsse zum Jahresanfang einen freundlichen Börsenauftakt ermöglichen sollten. Freilich mahnt der Zustand des apano Börsen-Stimmungsindex APX mit aktuell -12 Punkten zu hoher Zurückhaltung. Wir werden deshalb den Investitionsgrad im Laufe der Woche rasch wieder drosseln, sollte unsere Erwartung nicht eintreten. Die heutigen Punkteverluste im APX kommen vom schwächeren Kupferpreis und vom Shanghai Composite Index. Bei Letzterem ist es jedoch nur ein hauchdünner Verlust, der technisch bedingt ist durch die Verschiebung der 20 Tage-Linie. Heute wurde wegen Ausgleichstagen weder dort noch in Australien, Hongkong oder Japan gehandelt. Auch USA, UK und die Schweiz steigen erst morgen in den Ring. Euroland hingegen startet mit Kursaufschlägen in das neue Jahr. Fest insbesondere die Autobranche, hier dürften die guten Vorgaben aus Südkorea stimulieren, wo Hyundai (KS:005380) und Kia kräftig zugelegt hatten. Dahinter standen hohe Auslieferungszahlen in China, was mit dem Auslaufen der staatlichen Anreize für den Kauf eines Elektroautos zusammen hängt.
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