Täglicher Kommentar der apano-Fondsberater - 01. Februar 2022
apano GmbH | 01.02.2022 10:51
Am Freitag hatte ich Marktstützungskäufe in Aussicht gestellt mit der Begründung, dass am Ende einer schwachen Woche meistens die US-Börsen anziehen und zudem wegen des schwachen Monatsverlaufs umfangreiche Rebalancings von Mischfonds anstehen könnten. Heute und morgen könnte sich die feste Tendenz wegen des „fresh money“ zum Monatsanfang fortsetzen. Danach wird sich heraus stellen, wieviel echte Kauflaune vorhanden ist. Eine Nagelprobe werden übermorgen die Zahlen von Amazon (NASDAQ:AMZN) werden. Dass insbesondere dieTechwerte die Rallye seit Freitagabend anführten, hat mit Rückkäufen und Verbilligungen zu tun. Aber es ist auch auffallend, dass Value und Zykliker die Erholung viel weniger ausgeprägt mitmachten. Also könnten auch Umtauschaktionen stattgefunden haben: die unter 1,8% verharrende 10y-US Rendite und das Zusammenschmelzen des Spreads zu den zweijährigen Papieren auf unter 0,6% indizieren, dass die Konjunkturerwartungen und damit die Story für zyklische Werte derzeit nicht der Haupttreiber der Märkte sind. Der USD verliert seinen Schwung - eine zu hohe Aufwärtsdynamik gilt als Unsicherheitsindikator - was dem apano-Stimmungsindex bereits gestern 4 Pluspunkte brachte. Zudem überwand der S&P die 200-Tage-Linie (+6 Punkte) und heute früh gelingt dem DAX das selbe (+4 Punkte). Drei Pluspunkte bringen der MSCI EM und die sinkende Volatilität. Auf der Gegenseite kosten der festere Goldpreis (Risk off Indikator) und der etwas schwächere Kupferpreis 6 Punkte. Mit -8 nach -21 am Freitag hat sich der apano-Stimmungsindex aus der akuten Gefahrenzone befreit. Wir hatten trotz des Touchierens der kritischen Zone wegen der o.a. marttechnischen Argumentation entschieden, die moderate Positionierung unserer beiden apano-Fonds weitgehend aufrecht zu erhalten und haben gestern bestehende Absicherungen etwas gelockert. Russland hat vor der UN versichert, keinen Krieg in der Ukraine zu beginnen, selbst wenn die Forderungen nach Sicherheitsgarantien seitens der Nato und USA scheitern sollten. Ich hatte einen heißen Krieg ohnehin für unwahrscheinlich gehalten und glaube vielmehr, dass der Kreml mit der Drohkulisse im Rücken eine Anerkennung der Separatistenregion Donezk und Lugansk als autarke Republiken vorbereitet. Dass mit dem Versprechen vor der UN die Wahrscheinlichkeit einer Invasion weiter gesunken ist, könnte neben dem o.a. Monatsanfangseffekt der wichtigste Grund sein, warum Europas Börsen heute gut gelaunt in den Februar starten. Mit dem apano-Stimmungsindex berechnet apano Investments seit 2012 täglich die globale Marktstimmung und steuert damit u.a. die hauseigenen Investmentfonds „apano HI Strategie 1“ und „apano Global Systematik“.
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