Analyse DAX - Neue Rekordmarken nach EZB-Entscheid

 | 23.01.2015 09:41

h3 Wirtschaftsdaten im Fokus

Wird Draghis Maßnahme ihr Ziel erreichen ? - Ich denke nicht

Kommentar:

Es ist passiert. Draghi hat geliefert. Den Worten sind nun auch Taten gefolgt. Die Entscheidung bleibt aber unter Fachleuten umstritten. 1,14 Billionen Euro sind schon ein erhebliches Sümmchen. Doch was, wenn diese Maßnahme ihr Ziel verfehlt ? Noch jubeln die Finanzmärkte. Draghi jedoch hat nun sein letztes finanzpolitisches Mittel in die Waagschale geworfen. Er steht nun ohne Hosen da.

Das Ziel der Maßnahme ist klar. Staatsanleihen werden von Banken aufgekauft um die Banken mit Liquidität auszustatten und die Kreditvergabe anzukurbeln. Eins ist jetzt schon klar, Geld wird weiter lange Zeit günstig bleiben. Nach Draghis wünschen soll das die Inflation weiter anheizen. Schlechte Aussichten für Sparer und für die Versicherungswirtschaft. Niedrige Zinsen für Sparanlagen und eine höhere Inflation sollen die Bürgen dazu animieren den Konsum weiter voranzutreiben um die Wirtschaft zu stärken. Fraglich nur ob dieses Ziel erreicht werden kann. Die Versicherer können Ihren Kunden nun kaum noch attraktive Anlagen bieten, hier wird vermutlich auf die Aktienmärkte ausgewichen werden müssen, was ein höheres Risiko bedeutet und die Gefahr der Blasenbildung erhöht. Dies alleine zeigt bereits das die Maßnahme nicht ohne Risiko ist.

Draghi hat von der Politik weitere Maßnahmen der Haushaltskonsolidierung gefordert. Welcher Staat hat schon einen Anreiz zum Sparen, wenn das Geld fast zum Nulltarif zu haben ist und die Finanzierungskosten nun wahrscheinlich über längere Zeit sehr niedrig bleiben werden? Diese Aussichten sind nach meiner Meinung ein falsches Signal. Schuldenabbau und Haushaltskonsolidierung werden zumindest so nicht vorangetrieben werden. Die Gefahr von Staatspleiten mit unabsehbaren Folgen steht somit wahrscheinlich weiter im Raum, besonders dann, wenn sich die Schuldenstände weiter erhöhen die Maßnahme nicht greift und die Zinsen trotzdem ansteigen.

Unternehmen sollen durch die langfristige Aussicht auf billiges Geld zu Investitionen und zur Schaffung neuer Arbeitsplätze angeregt werden. Doch stimmt dazu wirklich das wirtschaftliche Umfeld ? Ein Land geht schon jetzt aus dieser Maßnahme als Sieger hervor: Deutschland ! Wir als Exportweltmeister profitieren vom billigen Euro und können in Zukunft den Export weiter ankurbeln. Auch der niedrige Ölpreis hilft hier einigen Unternehmen. Doch sind wir wirklich der Patient um den es geht ? Was ist aber mit den Südländern, die das eigentliche Problem darstellen? Die exportieren nicht in diesem Maße weltweit wie wir deutschen. Viele arbeiten hier nur im Euroraum, die Wirkung des billigen Euro verpufft hier vollends. Der niedrige Ölpreis gefährdet in den Förderländern nun viele Arbeitsplätze. Erste Firmenpleiten sind schon abzusehen.

Der Anreiz das Firmen nun mehr Investieren hängt, wie bereits erwähnt ,nicht nur vom billigen Geld ab. Das wirtschaftliche Umfeld und das politische Umfeld spielen hier eine nicht unerhebliche Rolle. Wirtschaftlich gesehen hat sich die Situation in den Ländern um die es eigentlich geht ( Griechenland, Spanien, Italien, Frankreich) nicht wirklich gebessert. Die Arbeitslosigkeit ist weiter hoch, besonders bei jugendlichen. Die Haushaltskonsolidierung konnte bisher nicht entscheidend vorangetrieben werden. Letztlich wurde hier bisher durch das billige Geld nur der Schaden überdeckt, nichts weiter.

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Echte positive Signale oder gar einen Aufschwung sehe ich hier nicht. Die politische Lage scheint auch nicht gerade Investitionsfördernd. Erneut gibt es aufflammende Kämpfe in der Ukraine. Am 25.01.2015 die Wahl in Griechenland. Wie ein Gespenst schwebt hier der vielgenannte „Grexit“ umher, dessen folgen selbst erfahrene Ökonomen kaum abschätzen können. Weiter ungewiss der verbleib von Großbritannien in der EU. Ein Referendum, ob Großbritannien in der EU bleibt oder nicht ist für 2017 angekündigt. Doch da könnte bereits alles vorbei sein. 2016 sind Wahlen in Frankreich.

Die Partei von Marie Le Pen werden gute Chancen eingeräumt und sie hat ja Ihren Wählern einen Austritt aus der EU versprochen. Sollte Frankreich 2016 wirklich austreten, würde der Euroraum mit großer Wahrscheinlichkeit auseinander brechen. Ich denke nicht das die derzeitigen im Raum stehenden Probleme das Klima sind das für Investitionen gebraucht wird. Europa muss zusammenstehen und ein starkes Zeichen zur Problemlösung setzten, sonst werden die Banken weiterhin bei der Kreditvergabe das Risiko scheuen und Draghis Bazooka wird eine Waffe ohne Wirkung bleiben.

Ausblick Japan:

Der Nikkei steht aktuell (07:28) bei 17511,75 Punkten ein Plus von 182,73 Punkten oder 1,05 Prozent. In allen drei Zeitebenen notiert der Nikkei oberhalb der Wolke. Der Long-Kumo-Breakout im Stundenchart wurde bestätigt. Das Long-Kursziel 17340 wurde erreicht, ebenso der genannte Bereich 17470-17500. Das nächste Long-Kursziel liegt hier nun im Bereich um 17642. Auf der Unterseite bleibt zu beachten 17465. Ein nachhaltige abfallen unter diese Kursmarke könnte zur 17379 führen (Kijun im Stundenchart). Das nächste Short Kursziel wäre darunter die Unterkante der Stundenwolke bei derzeit 17280.

Im übergeordneten Tageschart wurde der Long-Kumo-Breakout vorerst bestätigt. Wichtig hier das sich der Nikkei oberhalb der Unterstützungszone 17245-17078 halten kann. Sollte dies nicht gelingen wäre das nächste Short Kursziel die Unterkante der Wolke im Tageschart bei derzeit 16667. Sollte der Nikkei oberhalb der Tageswolke verbleiben können kann sich der Anstieg bis zur Widerstandszone 17956-18086 fortsetzen. Erst wenn diese nachhaltig überwunden werden kann ergibt sich neues Aufwärtspotential in den Bereich um 19275.

Ausblick USA:

Der Dow steht aktuell (08:38) bei 17814 Punkten. In allen drei Zeitebenen notiert der DOW oberhalb der Wolke. Der DOW konnte nachhaltig über 17652 ansteigen. Das derzeitige Long-Kursziel liegt nun bei 17935. Sollte diese Kursmarke nach oben gebrochen werden ist ein neues ATH wahrscheinlich. Im Stundenart stehen nun jedenfalls alle Signale auf grün. Es gibt jedoch eine Divergenz im MACD der das letzte Hoch noch nicht bestätigt. Auf der Unterseite zu beachten 17661. Sollte diese Kursmarke nachhaltig nach unten gebrochen werden lägen die nächsten Short-Kursziele im Bereich 17559-17488. Im übergeordneten Tageschart wurde der Long-Kumo-Breakout bestätigt. Im Ichimoku gibt es derzeit nur ein schwaches Verkaufssignal, das auch ein Fehlsignal darstellen kann. Erst beim Unterlaufen der Unterstützungszone 17652-17521 scheint Vorsicht geboten. Hier könnte das Kursziel dann die Unterkante der Tageswolke bei derzeit 17329 sein.

Ausblick Deutschland:

Der DAX stieg gestern auf 10435,62 Punkte ein Plus von 136,39 Punkten oder 1,32 Prozent. Der DAX steht aktuell (08:49) bei 10519 Punkten darüber. In allen drei Zeitebenen notiert der DAX oberhalb der Wolke. Draghi hat geliefert und Deutschland profitiert. Dies könnte nun den Aktienmarkt in ungeahnte Höhen treiben. Charttechnisch sieht alles derzeit eigentlich gut aus. Wir kommen nun allerdings an die Kursmarke 10534. Hier könnte nun vorerst der Anstieg enden ( siehe Tagesanalyse vom 20.01.2015). Schwer einzuschätzen ob Draghis Bazooka den DAX derzeit dort drüber katapultieren kann. Die nächsten Long-Kursziele lägen dann im Bereich um 10700. Ich denke jedoch das der Index nun ein wenig zurücklaufen wird. Vorstellbar scheint mir der Bereich 10386-10245. Hier wird sich dann zeigen müssen, ob der DAX wieder nach oben dreht um neue Höchststände anzulaufen, oder ob er Höhenangst bekommt, Gewinnmitnahmen einsetzen und ein erneutes zurückfallen in Richtung der runden 10.000 stattfindet.

Zwischen 10552 und 10485 ist der DAX neutral. Oberhalb von 10552 können eng abgesicherte Long-Positionen mit den Kurszielen 10570, 10611, 10638, 10672, 10700, 10722, 10749 eröffnet werden. 10335, 10353, 10371, 10400, 10427, 10455, 10481, 10512, 10534, 10571 eröffnet werden. 10000, 10035, 10055, 10078, 10105, 10148, 10185, 10217, 10244 eröffnet werden. Unterhalb 10485 können eng abgesicherte Short-Positionen mit den Kurszielen 10470, 10441, 10407, 10255, 10244, 10217, 10185, 10148, 10105, 10078, 10055, 10035, 10000, 9971, 9942, 9922, 9902, 9885, 9863, 9855, 9811, 9791, 9772, 9741, 9722, 9709, 9681, 9641, 9612, 9605, 9581, 9561, 9545, 9530, 9510, 9478, 9455, 9435, 9421, 9412, 9398, 9352, 9321, 9300, 9294, 9283, 9258, 9234, 9221, 9198, 9166, 9155, 9137, 9120, 9109, 9088, 9072 9059, 9034, 9017, 9000, 8971, 8925, 8910, 8875, 8847, 8834, 8812, 8799, 8772,8726, 8699, 8630, 8585, 8544, 8522, 8498, 8471, 8440, 8419, 8400, 8378, 8342, 8311, 8280, 8245 eröffnet werden.

Heute zu beachten:

08:45 französische Konjunkturumfrage
09:00 Frankreich: Herstellungs-PMI (Monat)
09:00 Frankreich: Markit-PMI (Monat)
09:00 Frankreich: services-PMI
09:30 Deutschland: Zusammengesetzter-PMI (Monat)
09:30 Deutschland: Herstellungs-PMI !! (Monat)
09:30 Deutschland: Dienstleistungs-Einkaufsmanager-Index !!
10:00 Italien: Handelsbilanz
10:00 EU: Herstellungs-PMI (Monat) !
10:00 EU: Zusammengesetzter-PMI (Monat)
10:00 EU: Dienstleistungs-Einkaufsmanager-Index ! (Monat)
10:30 GB: Kern-Einzelhandelsumsatz ! (Jahr und Monat )
10:30 GB: Einzelhandelsumsätze ! (Jahr und Monat)
14:30 USA: Nationale Bundestätigkeit Chicagos
14:30 Kanada: Index der Verbraucherpreise (Monat)
14:30 Kanada: Verbraucherpreisinflation (Jahr und Monat)
14:30 Kanada: Kern-VPI (Monat)
14:30 Kanada: Kern-Einzelhandelsumsätze
15:45 USA: Einkaufsmanager Index Produktion (Monat) !
16:00 USA: Leitindex (Monat)
16:00 USA: Bestehende Veräußerung von Eigenheimen !!!
16:30 USA: Wöchentlicher ECRI Index

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